Renault-Betrug wird untersucht
Kommts zum grössten Formel-1-Skandal der letzten Jahre?

Renault soll – vermutlich nicht nur letzten Sonntag in Suzuka – ein illegales Bremssystem verwendet haben. Der Image-Schaden wäre immens. Auch WM-Punkte würden gestrichen.
Publiziert: 15.10.2019 um 09:52 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2019 um 16:26 Uhr
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Hat Renault betrogen?
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Der Fall ist interessant und für das angeklagte Renault-Team brisant: Werden die Franzosen von der FIA für schuldig erklärt, droht ein grosser Imageverlust. Renault-Chef Cyril Abiteboul gibt sich kampfbereit: «Wir werden uns mit allen Mitteln gegen die Vorwürfe wehren!»

Angeschwärzt wurde Renault bei der FIA mit einem lange vorbereiteten 12-Seiten-Dossier von Racing Point-Mercedes. Bekam das Team von einem früheren Mitarbeiter von Renault den Tipp?

FIA hat Lenkräder beschlagnahmt

Kurz: Es geht um ein illegales Bremssystem. Also um eine verbotenerweise eingebaute automatische Bremsbalance-Verstellung. Die FIA hat in Japan verschiedene Teile, darunter auch die Lenkräder, beschlagnahmt, nach Europa mitgenommen.

Das System soll abhängig von der Pisten-Position die Balance regeln. Normal müssen die Fahrer die Bremskraft je nach Kurventyp und Reifenverschleiss eigenhändig am Lenkrad Richtung Vorder- oder Hinterachse verstellen.

Wann fällt die Entscheidung?

Was passiert nun? Die FIA hat den Protest offiziell zugelassen. Die Teile werden nun untersucht. Eine mögliche Entscheidung kann unter Umständen schon diese Woche noch fallen.

Dann droht Renault mindestens die nachträgliche Disqualifikation im Suzuka-Rennen. Sollte die FIA zum Schluss kommen, dass die Franzosen schon die ganze Saison geschummelt haben, dürfte Renault nebst dem Bezahlen einer hohen Geldstrafe auch alle WM-Punkte 2019 (bisher 77) verlieren, im schlimmsten Fall droht gar der WM-Ausschluss.

1984 erwischte es Tyrrell

Wie 1984, als das Tyrrell-Team wegen illegalen Bleikugeln im Benzintank mit der Disqualifikation für die ganze Saison bestraft wurde.

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