1000 GPs! Die Formel 1 feiert in China ein aussergewöhnliches Jubiläum. Kein Wunder will jeder diesen Prestige-Sieg.
Mercedes-Pilot Valtteri Bottas bringt sich am Samstag in die beste Ausgangslage. Der Finne hält seinen Teamkollegen Lewis Hamilton («das Auto läuft super!») in der Qualifikation knapp in Schach (23 Tausendstel schneller) und schnappt sich somit den besten Startplatz. Es ist Bottas erste Pole in China und die siebte seiner Karriere.
Und: Nach Hamilton in Australien und Leclerc in Bahrain hat die Formel 1, Ausgabe 2019, mit Bottas im dritten Rennen schon den dritten Pole-Setter.
5 (!) Pärchen-Reihen in Shanghai
Passend zum Jubiläums-GP präsentiert sich die Startaufstellung auch hinter der silbernen Front-Reihe besonders. Denn: die ersten 5 Reihen sind von 5 Teams besetzt, wobei die jeweiligen Teamkollegen immer nebeneinander starten! Mercedes, Ferrari, Red Bull, Renault und Haas.
So ist die zweite Reihe ganz in Rot. Die Ferrari-Piloten Sebastian Vettel (Rang 3) und Charles Leclerc (Rang 4) müssen sich im Qualifying Mercedes zwar geschlagen geben, haben den China-Triumph aber noch lange nicht abgeschrieben. Vettel: «Mercedes hat uns überrascht. Die waren in den Kurven schneller, aber auf den Geraden sind wir es.»
Das könnte fürs Rennen von Vorteil sein. Sowieso zeichnet sich ein spannender Vierkampf zwischen Bottas, Hamilton, Vettel und Leclerc ab.
Verstappen sauer
Hinter Ferrari bleibt für Red Bull nur die dritte Startreihe. Max Verstappen behält im team-internen Duell mit Pierre Gasly die Oberhand. Trotzdem ist Max stinkig. Grund: Vettel und die beiden Renaults überholen Vestappen beim Aufwärmen zur entscheidenden letzten Runde, dieser überquert die Start- bzw. Ziellinie knappe drei Sekunden zu spät und kann keine letzte Runde mehr drehen. Der Holländer ist der Meinung, dass hier gegen ein ungeschriebenes Gesetz verstossen wurde und poltert: «Ich werde das nicht vergessen.»
Die vierte Reihe präsentiert sich ganz in Gelb – die Renault-Piloten Ricciardo vor Hülkenberg. Magnussen (Haas, Rang 9) und Grosjean (Haas, Rang 10) komplettieren die spezielle Startaufstellung.
Heftiger Albon-Crash
Der Shanghai-Samstag lässt schon vor dem Qualifying aufhorchen: Im dritten Training crasht Toro-Rosso-Pilot Alexander Albon heftig. Der Thailänder verliert eingangs der Zielgeraden sein Auto und kracht in die Streckenbegrenzung. Glücklicherweise bleibt Albon unverletzt, sein stark beschädigtes Auto kriegt die Toro-Rosso-Crew bis anfangs Qualifying aber nicht mehr hin – Albon muss zusehen.
Der Toro-Rosso-Pilot verunfallte just an der Stelle, an welcher Antonio Giovinazzi als Wehrlein-Ersatz 2017 im Training und Rennen zweimal den damaligen Sauber zerlegte.
Giovinazzi im Pech
Dieser Giovinazzi ist seit Saisonbeginn Stamm-Pilot bei Alfa-Sauber – und Shanghai bringt ihm auch zwei Jahre später bislang kein Glück. Der Italiener verlor schon am Samstag 20 Trainingsrunden, weil sich ein Fehler beim Einbau seines Motors eingeschlichen haben soll. Am Samstag im Q1 kann er keine Runde fahren. Wieder spielt ihm die Technik einen Streich! Er wird sein Pech einfach nicht los, langsam werden die Fans unruhig. Giovinazzi startet am Sonntag im Jubiläums-GP neben Crash-Pilot Albon aus der letzten Reihe.
Kimi dank EV Zug top-motiviert
Teamkollege Kimi Räikkönen schafft zwar den Sprung ins Q2 – dann ist aber Schluss. Der Finne beendet das Qualifying auf Rang 13 und startet somit zum ersten Mal seit 53 GP's oder Ungarn 2016 ausserhalb der Top Ten. Eine beeindruckende Serie geht zu Ende.
Kimi: «Ja, ich habe zwei Zehntel verloren und bin ein wenig zu weit nach draussen gekommen. Im Rennen ist aber viel möglich.» Räikkönen ist top-motiviert für den Jubiliäums-GP, auch wegen «seines» EV Zug. «Wichtig ist, dass in wenigen Stunden der EVZ Spiel 2 gewinnt», so der momentane WM-Sechste zu BLICK unmittelbar nach dem Qualifying. Kimi, der am Sonntag seinen 294. GP der Karriere fahren wird, will bei Spiel 4 am kommenden Donnerstag dann im Stadion sein.
Im dritten Training musste der Alfa-Sauber-Pilot noch einen Schock verdauen. Es kam zur Fast-Kollision mit McLaren-Fahrer Carlos Sainz. «Er versuchte mich von der Strecke zu drängen, absichtlich!, so Kimi erzürnt.
Eben dieser Sainz fiel in den bisherigen zwei Rennen (Melbourne, Bahrain) zweimal aus. Dieses Schicksal teilt er momentan noch mit Grosjean (Haas) und Ricciardo (Renault). Für alle drei gilt: Beim Jubiläums-GP in China (Sonntag, 8 Uhr MEZ) sollen endlich Punkte her!
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