Lewis Hamilton verpasst es, in Budapest Formel-1-Geschichte zu schreiben.
Hätte er die Pole-Position errungen, hätte der Brite den legendären Schumi-Rekord von 68 Qualifikations-Bestzeiten geknackt. Der Mercedes-Pilot (Rang 4) schafft es aber nicht einmal in die erste Reihe, bleibt auf 67 Poles sitzen und muss sein Rekord-Vorhaben auf nach der Sommerpause (GP Belgien) vertagen.
Die Pole krallt sich derweil Hamiltons ärgster WM-Widersacher Sebastian Vettel. Es ist seine 48. der Karriere! Der Ferrari-Pilot, der nach einem missglückten Silverstone-Wochenende nur noch 1 mickriges WM-Pünktchen vor Hamilton liegt, ist am Ungarn-Samstag bestens aufgelegt.
Schon im dritten Training am Morgen fährt er Bestzeit und auch als es zählt – im Qualifying – ist der Ferrari-Pilot nicht zu schlagen. Vettel: «Ein grosser Tag für Ferrari. Ich gebe für das Rennen aber keine Prognose ab, ich bin kein Mathematiker.»
Neben ihm startet Teamkollege Räikkönen. «Ich bin enttäuscht, ich habe gedacht, ich habe die Pole.» Eine Ferrari-Frontreihe gabs zuletzt vor genau zwei Monaten beim GP in Monaco. Damals hatte aber Kimi die Nase vorn.
Giovinazzi an Frontreihe mitbeteiligt
Einen Anteil an den Ferrari-Festspielen hat auch Antonio Giovinazzi, wie Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene verrät. Der Italiener, der noch am Freitag für Haas testete und einen Unfall baute, wurde noch am Abend nach Italien geflogen und feilte im Simulator an einem Detail, das den Ferrari am Samstag in Ungarn schneller gemacht habe, so Arrivabene. Giovinazzi hat in Melbourne und Shanghai diese Saison auch schon zwei Rennen für Sauber gefahren.
Die Startaufstellung in Budapest besteht auch sonst aus vielen «Team-Reihen». Bottas und Hamilton (Mercedes) starten aus der zweiten Reihe, Verstappen und Ricciardo (Red Bull) aus der dritten. Weil Hülkenberg fünf Strafplätze kassiert (Getriebewechsel), legt das McLaren-Duo Alonso und Vandoorne am Sonntag von den Positionen 7 und 8 los.
Ericsson von Di Resta geschlagen
Und Sauber? Wunder bleiben vorerst auch unter dem neuen Chef Frédéric Vasseur aus. Der Schwede Ericsson fährt im Qualifying am langsamsten. Wehrlein schafft Rang 18.
Ins Sauber-Sandwich quetscht sich Paul Di Resta. Der Schotte kommt unverhofft zu seinem Formel-1-Comeback auf Williams, weil Stammpilot Massa erkrankte. Der Brasilianer fuhr am Morgen zwar noch das dritte Training, dann wurde das Auto aber für Di Resta startklar gemacht.
Ohne sich im Training an die Strecke gewöhnen zu können, holt Di Resta am Ende so Rang 19. Vor Ericsson.
Neues Ungemach droht den Hinwilern auch in der WM. Der 9. Rang in der Konstrukteuren-Wertung ist nämlich in Gefahr! Momentan liegt das Sauber-Team noch mit 5:2-Punkten vorne.
McLaren, bislang hinter Sauber auf Rang 10 klassiert, fährt in Budapest aber das stärkste Qualifying der Saison (Alonso achtschnellste Zeit, Vandoorne neuntschnellste Zeit) und darf wegen der Strafe gegen Hülkenberg (minus 5 Plätze) aus der vierten Reihe ran.
Der GP von Ungarn steigt am Sonntag um 14 Uhr. Mit BLICK sind Sie im Ticker und Stream live dabei!
Die Sauber-Stimmen zur Budapest-Quali
Marcus Ericsson (Startnummer 9). Qualifikation: 20. «Zunächst möchte ich mich bei meiner Mechaniker-Crew für den Motorwechsel zwischen dem dritten freien Training und dem Qualifying bedanken. Jeder Einzelne hat wirklich tolle Arbeit geleistet, damit ich rechtzeitig ins Q1 starten kann. Im Qualifying hatte ich jedoch etwas Pech, da ich kurz vor Ende von Q1 wegen gelber Flaggen meine Rundenzeit nicht verbessern konnte. Ein enttäuschendes Ende von Q1, denn ich hätte womöglich etwas mehr herausholen können.»
Pascal Wehrlein (Startnummer 94). Qualifikation: 18. «Mit dem Resultat kann ich zufrieden sein, vor allem weil ich nach dem gestrigen Unfall heute wieder fit ins Auto steigen konnte. Die Mechaniker haben einen tollen Job gemacht, das Auto über Nacht zu reparieren. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.»
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So lief die Qualifikation
1. Teil (18 Minuten)
1. Vettel 1:17,244
2. Verstappen
3. Räikkönen
4. Hamilton
5. Ricciardo
6. Bottas
7. Hülkenberg
8. Alonso
9. Vandoorne
10. Palmer
11. Kvyat
12. Ocon
13. Sainz
14. Grosjean
15. Pérez 1:19,095
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16. Magnussen 1:19,095
17. Stroll
18. Wehrlein 1:19,839
19. Di Resta
20. Ericsson 1: 19,972
2. Teil (15 Minuten)
1. Hamilton 1:16,693
2. Vettel
3. Verstappen
4. Räikkönen
5. Bottas
6. Hülkenberg
7. Ricciardo
8. Alonso
9. Vanddorne
10. Sainz 1:18,311
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11. Palmer 1:18,415
12. Ocon
13. Kvyat
14. Pérez
15. Grosjean
Pole-Kampf (12 Minuten)
1. Vettel 1:16,276
2. Räikkönen 1:16,444
3. Bottas
4. Hamilton
5. Verstappen
6. Ricciardo
7. Hülkenberg (minus 5)
8. Alonso
9. Vandoorne
10. Sainz
Achtung
Hülkenberg minus 5 Startplätze (Getriebewechsel)
Kvyat minus 3 Startplätze (Behinderung von Stroll)
Di Resta ersetzt bei Williams Massa (Schwindelgefühle)
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So starten sie
1. Reihe:
Vettel – Räikkönen
2. Reihe:
Bottas – Hamilton
3. Reihe:
Verstappen – Ricciardo
4. Reihe:
Alonso – Vandoorne
5. Reihe:
Sainz – Palmer
6. Reihe:
Ocon – Hülkenberg
7. Reihe:
Pérez – Grosjean
8. Reihe:
Magnussen – Kvyat
9. Reihe:
Stroll – Wehrlein
10. Reihe:
Di Resta – Ericsson