Es war der Wahnsinn bis zum letzten Meter beim Formel-E-Final in London. Doch Buemis Kampfherz genügte nicht – Nelson Piquet junior (29) ist Champion.
Ein 7. Platz reichte dem Weltmeister-Sohn zum ersten Titel der lautlosesten Serie aller Zeiten. Buemi wurde Fünfter und verlor das Titelduell mit 143:144.
Der Brasilianer wurde 2008 weltberühmt – beim «Crashgate» in Singapur. Damals baute er absichtlich einen Unfall, um eine Gelbphase auszulösen, die seinen Renault-Teamkollegen Alonso nach vorne brachte: Sieg.
Nicht einmal ein Jahr später flog Piquet aus dem GP-Zirkus und sein Chef Flavio Briatore wurde für fünf Jahre gesperrtt! Alonso behauptet bis heute, dass er vom Deal nichts gewusst haben soll.
Für Langstrecken-Weltmeister Buemi brach gestern im Londoner Regen eine Welt zusammen. Nur läppische 0,5 Sekunden fehlten zum goldenen 4. Platz (Bruno Senna). Der Brasilianer hat also seinem Landsmann unbewusst zum Titel verholfen. Früher waren die Familien Piquet und Senna total verkracht.
Und ein Dreher mitten im Kampfgetümmel, alle Favoriten waren nur aus dem Mittelfeld gestartet, kostete Buemi einige Plätze.
Am Ende wurde Sieger Sarrazin (Fr) noch mit einer Strafe belegt, fiel dadurch auf den 15. Platz zurück. Den Sieg erbte Ex-Mercedes-Testpilot Bird (Gb). Während unsere Simona de Silvestro auf dem 12. Platz landete (am Samstag 11.) und der Tessiner Alex Fontana 14. wurde, krachte der Aargauer Fabio Leimer in die Mauer!