Zum 75. Geburtstag von Peter Sauber
Seine Fehler, sein Ärger, seine Freude

Peter Sauber hatte den Mut, etwas zu wagen, und schaffte mit Leidenschaft für den Rennsport Historisches. Seine Karriere verlief rasant, mal hoch, mal tief.
Publiziert: 13.10.2018 um 00:09 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2018 um 12:46 Uhr
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Peter Sauber hatte Hochs und Tiefs in seiner Karriere.
Foto: freshfocus
Roger Benoit

Wie kann man Peter Sauber mit 75 Zeilen für seinen 75. Geburtstag ehren? «Die Antwort kennt nur der Wind», wie der Zürcher zu sagen pflegte. Wenn er seine Probleme bei einem Waldspaziergang zu lösen versuchte.

Peter Sauber. Noch ist er für viele seiner Formel-1-Fans der heimliche Teamchef in Hinwil. Doch das Kapitel ist längst abgeschlossen. «Mir gehört dort nicht einmal mehr ein Schraubenzieher!»

Peter Sauber. 1993 wagte er nach tollen Erfolgen bei den Sportwagen und in Le Mans den grossen Schritt zum Wahnsinn. Die Fans jubelten ihm zu, als er beim GP Südafrika gleich mit einem 5. Platz des Finnen Lehto debütierte.

Peter Sauber. Gegen alle Warnungen stieg er damals in die 8848 Meter hohe Wand des Mount Everest. Nur dort oben werden die Siege und Titel verteilt. Als es am 8. Juni 2008 in Montreal mit BMW-Power und sogar einem Doppelsieg klappte, war der Chef gar nicht dabei. Er blieb als Botschafter der Fussball-EM in der Schweiz. Was ihn noch heute ärgert.

Historischer Moment: Mit BMW-Power holen Heidfeld und Kubica einen Doppelsieg - ohne Peter Sauber.

Peter Sauber. Vielleicht machte er 2010 seinen grössten Fehler, als er von BMW das eigene Team zurückkaufte, um 300 Arbeitsplätze zu retten. Doch für den 2005 zum Schweizer des Jahres gewählten Unternehmers war diese unvernünftige Herzenssache der eigentliche Abstieg. Die Politik und das immer mehr fehlende Geld drängten die sportlichen Leistungen oft in den Hintergrund.

Peter Sauber. Er begann vor allem mental zu leiden. Auch gesundheitlich wirkte er lange angeschlagen. Dass er vor Jahren einen Drittel seiner Anteile an Monisha Kaltenborn abtrat, verstehen viele noch heute nicht.

Peter Sauber. Er ging immer seinen eigenen Weg. Nach aussen ruhig, nach innen auch mal explosiv. Jetzt ist er einfach nur froh, dass «sein» Team in sicheren finanziellen Händen ist – und die Fans wieder Freude am Sauber-Team haben. Wie er, auch wenn er immer seltener zu einem Rennen auftaucht.

Foto: freshfocus

Peter Sauber. Ohne seinen Mut, etwas zu wagen, hätte heute die Formel 1 mit Sauber nicht das viertälteste Team nach Ferrari, McLaren und Williams. Dafür muss ihm die sportliche Schweiz ewig dankbar sein.

Peter Sauber. Am Samstag wird er 75 Jahre alt. An der Seite seiner Frau Christiane, mit der über 50 Jahre verheiratet ist. Jetzt hofft der Zürcher, bei den Spaziergängen durch den Wald vom Wind die richtigen Antworten für das andere Leben zu finden.

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