Paydriver. Sauber hasste dieses Wort, das erstmals 1999 auftauchte, als der brasilianische Milliardärs-Sohn Pedro Diniz für zwei Jahre ins Cockpit klettern durfte. Sauber: «Einer der schnellsten Piloten, die dafür bezahlten!»
Fast alle Fahrer kurven mit einem Manager in der Welt herum. Weil diese den Teamchefs das Heilige vom Himmel versprachen, nannte sie Peter Sauber einfach «die Teppichhändler».
Der hartnäckigste war im Jahr 2000 der Brite David Robertson: «Ich habe einen Finnen, der wird die Formel-1-Welt niederreissen!» Sauber kannte dessen Namen nicht: Kimi Räikkönen! «Er hatte ja erst 23 Autorennen hinter sich. Aber ich fühlte, dass ich dies riskieren musste!»
Schumis Tipp: «Peter, den musst du nehmen!»
Nach Tests in Mugello, wo auch Schumi im Ferrari unterwegs war, kam der Deutsche am Abend zu Sauber: «Peter, ich weiss nicht, wer da in deinem Auto getestet hat. Aber den musst du nehmen!»
Zusammen mit Heidfeld holte Räikkönen 2011 für Sauber den 4. WM-Rang. Dann machte Kimi Druck (um nicht mehr zu sagen), damit er trotz Vertrag zu McLaren abhauen konnte.
Das goldene Händchen von Sauber zeigte sich schon in den Start-Jahren mit Heinz-Harald Frentzen («Unser erfolgreichster Mann, der gerne selbst am Auto arbeitete»), Johnny Herbert («Schnell und immer für einen Spass zu haben»), Nick Heidfeld («Ein sicherer Wert, technisch sehr gut!») und Jean Alesi («Sicher die emotionalste Bombe, die wir je hatten»).
Es folgten auf Anraten von Ferrari Felipe Massa («Wie Kimi ein klarer Siegfahrer, der noch reifen muss!»). Dann kam Giancarlo Fisichella. Sauber: «Er kam viel zu spät zu uns – und ging leider zu früh!»
Mit Robert Kubica (dem einzigen Sauber-Sieger), Sebastian Vettel (leider nur für ein Rennen, wo er in Indy gleich punktete), Sergio Pérez und Nico Hülkenberg ging die hochkarätige Fahrer-Auswahl in Hinwil Ende 2013 zu Ende.
Morgen: Keine Schweizer Piloten