Und plötzlich kommt der wohl bald sechsfache Formel-1-Weltmeister ins Stocken. Mercedes-Star Lewis Hamilton ist mitten in einem Live-TV-Interview, als er am Samstag auf einem Bildschirm an der Strecke in Spa-Francorchamps die schlimmen Szenen des Formel-2-Rennens sieht.
F2-Pilot Anthoine Hubert (†22) crasht in der berühmt-berüchtigten Eau-Rouge-Kurve, knallt mit seinem Boliden in die Mauer, kommt zurück auf die Strecke, wo er vom nachfolgenden Sauber-Junior Juan Manuel Correa mit 270 km/h getroffen wird.
Hamilton ist sichtlich geschockt während des Interviews, sieht immer wieder zum Bildschirm und murmelt: «Oh wow, ich hoffe dem Jungen gehts gut. Das ist ja entsetzlich!» Kurz danach ist das Interview mit dem Briten beendet.
Formelsport-Familie rückt zusammen
Die Hoffnungen Hamilton zerschlagen sich. Hubert überlebt den Crash bekanntlich nicht. Sein Tod schockt nicht nur die Motorsport-Welt.
Das Formel-1-Rennen tags darauf gewinnt dann Charles Leclerc im Ferrari. Doch der Tod von Hubert überschattet alles. Vor dem Start rückt die Formelsport-Familie zusammen, drücken der hinterbliebenen Mutter Huberts und dessen Bruder ihr Beileid aus.
Leclerc nach seinem traurigen Premierensieg: «Davon habe ich geträumt, seit ich ein Kind bin. Aber es war ein schwieriges Wochenende. Ich wuchs mit Anthoine auf – und möchte ihm diesen Sieg widmen.»
«Anthoine ist für mich ein Held»
Via Instagram schrieb Hamilton: «Wenn nur einer von euch, die sich diesen Sport ansehen und geniessen, glaubt, dass er sicher ist, unterliegt einem grossen Irrtum», schreibt Hamilton. «Wenn die Fahrer auf die Strecke gehen, riskieren sie ihr Leben. Das müssen die Menschen Leute angemessen würdigen, man kann es gar nicht hoch genug würdigen. Weder die Fans, noch die Menschen, die in diesem Sport arbeiten. Anthoine ist für mich ein Held. Er hat dieses Risiko auf sich genommen, um seinen Traum zu verwirklichen. Dass so etwas passiert, macht mich sehr traurig. Haltet sein Andenken hoch und erinnert euch an ihn. Ruhe in Frieden, Bruder.» (wst)