Nur nasser Ärger in Austin
Tagessieger Regen – Red Bull flirtet mit Honda

Austin, Texas. Die viertletzte Formel-1-Station 2015. Nichts mit dem sonst herrlichen Sonnenschein. Nasse Piste, dunkle Wolken und 20 Grad – so gings auf die ersten 90 Minuten. Schnellster: Nico Rosberg (Mercedes) vor beiden Red-Bull-Boliden. Und am Nachmittag schüttete es so fest, dass nicht einmal die Helis fliegen können. Die zweiten Session wird abgesagt.
Publiziert: 23.10.2015 um 21:45 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:46 Uhr
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Nico Rosberg ist im 1. Training am schnellsten.
Von Roger Benoit und Christian Müller

Der Titelkampf zwischen Hamilton (302 Punkte) sowie seinen zwei «Verfolgern» Sebastian Vettel (236) Nico Rosberg (229), eigentlich schon entschieden, bekam am Freitag noch einen Dämpfer: Vettel und Räikkönen müssen beim GP Amerika ihren fünften Motor einsetzen. Das kostet beide zehn Strafplätze in der Startaufstellung. Die Pole-Position wäre dann Platz 11 in der sechsten Reihe.

Aber für den besten Startplatz kämpfen wohl wie 2014 Rosberg und Hamilton. Für den Briten wäre es endlich die 50. Pole-Position – nach drei «Niederlagen» gegen zwei Deutsche (Vettel und Rosberg) in Serie…

Chaos am Samstag

Während Ericsson im Sauber als erster auf die nasse Strecke ging und mit der ersten Rundenzeit von 2:00,996 den 400. Grand Prix für die Hinwiler einläutete, gingen alle Blicke immer wieder nach oben. Kommt noch mehr Regen auf die 5,513 km lange Piste? Für Samstag sind auf alle Fälle sturmartige Regenböen angesagt. Betroffen wäre das dritte Training und die Qualifikation um 20 Uhr MEZ (TV live SRF2, Sky).

Das Rennen am Sonntag ab 20 Uhr MEZ soll dann trocken über die Bühne gehen. Nun, bereits am Montag jettet dann der ganze Tross nach Mexico-City zum 17. WM-Lauf. Im Land der Azteken kommt es nach 1992 (Sieger Nigel Mansell auf Williams-Renault) zu einem Comeback auf dem GP-Kalender. Das Rennen ist mit 150 000 Fans schon lange ausverkauft. Alles wartet auf den sensationellen Russland-Dritten Sergio Pérez…

Bei Williams ist der Teufel los

Ein explodierter Feuerlöscher bei Williams (Massa) sorgte auch neben der Strecke für etwas Aufregung. Und es war dann wieder der Brasilianer, der sich als erster Pilot von der nassen Fahrbahn verabschiedete: «Ich habe einfach das Auto verloren.» Bei Williams scheint die Geisterstunde schon gegen 11 Uhr morgens angebrochen zu sein. Jetzt verfehlte Bottas bei einem Boxenbesuch einen Mechaniker nur um Zentimeter.

Honda-PS für Red Bull?

Die Gerüchteküche in der Formel 1 brennt. Das Theater um die Motorenfrage bei Red Bull wird immer verrückter. Am Donnerstag geisterte noch ein Ehe-Comeback bei Renault durch das Fahrerlager, jetzt soll plötzlich auch Honda ein Thema sein. Die Japaner, mit McLaren-Honda tief in der Krise (nur WM-Neunter mit 19 Punkten), könnten ein zweites Entwicklungsteam gut brauchen. Aber wenn der Hybrid aus dem Land der aufgehenden Sonne nicht besser wird, hätten wir dann 2016 gleich zwei Teams im Elend!

Red Bull: Leere Drohungen

Diese Meldungen zeigen eigentlich nur eins: Red Bull-Kaiser Dietrich Mateschitz will seine wochenlangen Drohungen über einen Rückzug gar nicht wahr machen! Er braucht die Formel 1, weil ein Verlassen der besten Werbe-Bühne noch viel teurer kommt.

Bei über 1000 Mitarbeitern bei Red Bull und Toro Rosso. Das B-Team ist sich mit Ferrari für 2016 einig. Allerdings soll es nur alte Motoren geben. Neueinsteiger Haas (der mit Grosjean und Gutiérrez antreten will) sowie Sauber hoffen natürlich auf neue PS-Herzen aus Maranello.

Sauber nur vor Manor!

Schnellster Man war am Ende: Nico Rosberg mit 1:53,989. Zum Vergleich: Hamiltons Pole-Zeit vor einem Jahr war 1:38,513. Bei Sauber kam man erneut kaum vom Fleck, verloren über fünf Sekunden auf Rosberg (Mercedes): 16. Marciello, 17. Ericsson, der im ersten Training als Testfahrer für Nasr unterwegs war. Beide Sauber drehten zwar viele Runden (19 und 18), aber nur das Manor-Duo Rossi und Stevens war langsamer.

Saubers Hauptproblem: Die  neuen Modifikationen (ab Singapur) konnten natürlich erneut nicht richtig getestet werden. So bleibt die wahre Form des C34 weiter ein Rätsel. Klar, dass sich die Hinwiler über die fehlenden 90 Austin-Minuten am Nachmittag am meisten aufregten.

Übrigens: Sollte am Samstag keine Quali gefahren werden können, dann würde am Sonntag in der Reihenfolge der Startnummern gestartet werden. Dementsprechend würde die Pole Daniel Ricciardo (Nummer drei) gehören, da Weltmeister Hamilton (Nummer 44) auf die Nummer eins verzichtete.

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