Das Königreich Bahrain jubelt vor dem Grand Prix über die grössten Öl-Funde, seit hier 1932 erstmals Ölfelder entdeckt wurden. Auch bei Sauber möchte am Sonntag endlich ein Fahrer jubeln: Marcus Ericsson (27).
Der blonde Schwede, ein stiller Mann ohne Skandale, ist seit seinem 9. Platz in Monza 2015 auf der Suche nach der Quelle der Erlösung: WM-Punkte.
Fährt der Sauber-Pilot auch hier nicht in die Top 10, dann ist er zum 50. Mal in Serie ohne zählbares Resultat! «Da war auch oft sehr viel Pech dabei. Mir ist das ganze gar nicht so bewusst wie den Medien», sagt Ericsson, der in dieser Serie viermal Elfter wurde.
Klar, die Fragen nach der Erfolglosigkeit nerven. Auch wenn fünf andere Fahrer in der Geschichte noch länger ohne WM-Punkt blieben.
Für Sauber war Ericssons Verpflichtung Ende 2014 von Caterham ein Glücksfall. Mit dem Rausing-Clan von TetraPak (der ihn seit Jahren unterstützt) brachte er zuerst heimlich die Millionen nach Hinwil. Heute weiss man, dass er später zum eigentlichen «Lebensretter» des Sauber-Teams wurde. Mit Longbow S.A. übernahm im Sommer 2016 die Investorenfirma von TetraPak das Sauber-Team.
Ericsson ist sicher besser als seine Resultate. In Melbourne liess er in allen drei Trainings und in der Quali den Monegassen Leclerc abblitzen. Allerdings hat er bisher alle drei Punkteduelle bei Sauber verloren: 9:27 (2015) und 0:2 (2016) jeweils gegen Felipe Nasr. Und 2017 mit 0:5 gegen Pascal Wehrlein.
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Nur sie haben eine noch miesere Bilanz
1. Spitzenreiter der am längsten punktelos gebliebenen Fahrer ist der Finne Heikki Kovalainen (37), der 2008 als Teamkollege von Hamilton beim GP Ungarn auf McLaren-Mercedes siegte, später aber 62 Mal en suite nicht in die Top Ten kam.
2. Dahinter rangiert der Italiener Piercarlo Ghinzani (66), der in seinen 76 Rennen für die Teams Osella, Zakspeed und Ligier gerade mal zwei Punkte holte, aber 61 Mal in Serie punktelos blieb.
3. Der Japaner Ukyo Katayama (55) blieb bei Tyrrell und Minardi 57 Mal hintereinander ohne Punkte. Der Mount-Everest-Bezwinger holte in 95 Rennen auch nur gerade fünf Zähler.
4. Dem deutschen Wahl-Thurgauer Timo Glock (36) gelangen auf Jordan und Toyota 51 WM-Punkte. Doch bei Virgin und Marussia blieb er anschliessend 55 Mal ohne zählbares Resultat.
5. Der Italiener Luca Badoer (47) blieb sich während 18 Jahren (überwiegend als Testfahrer) bei der Scuderia Italia, Minardi, Forti und Ferrari (2 GP) treu: 51 Rennen, null Punkte.