Noch nie haben die drei Topteams in der Hybrid-Ära seit 2014 nur zwei Autos in die Punkte gebracht: Sieger Verstappen und 7. Hamilton! Dafür gelang Alfa-Sauber das beste Resultat in diesen 120 Rennen!
Es war ein vorweihnachtliches Geschenk, das den Hinwilern hier in Sao Paulo ausgehändigt wurde. Oder 22 verdiente WM-Punkte auf einen Streich. Das Ende der fast schon unheimlichen Serie «Pleiten, Pech und Pannen» nach der Sommerpause. Und dem vorherigen Verlust von zehn Hockenheim-Punkten wegen illegaler Kupplungs-Einstellung.
«Ich bin einfach glücklich für das Team, das nie aufgab und alle Kraft in die harte Arbeit in Hinwil oder an der Rennstrecke investierte. Ja, ich bin sogar stolz», sagte der französische Teamchef Frédéric Vasseur (50) zu BLICK.
Kimi schrammt am Podest vorbei
Auch Teammanager Beat Zehnder (53) sah man wieder einmal lachen. Der Zürcher blieb trotz des Superresultates (4. Räikkönen, 5. Giovinazzi) auf dem Boden der Realität: «Ohne diese lange Safety-Car-Phase wegen der Bergung des Mercedes von Bottas und dem Ferrari-Doppelcrash wären wir jetzt Achter und Neunter. Aber auch das wäre für uns ein gutes Resultat gewesen.»
Schade fand Zehnder nur, dass Räikkönen am Ende den Fight gegen Sainz (McLaren-Renault) um 0,556 Sekunden verlor. «Sie lagen schon nebeneinander. Da musste Kimi auf die Bremse!»
So verpasste der Finne mit 312 Rennen (nur Barrichello hat mit 322 mehr) das Podest, das der Spanier drei Stunden nach dem Rennen für ein «Geisterfoto» auf dem Treppchen mit der Nummer 3 allein aufsuchte...
Die unbestrittene Fünf-Sekunden-Strafe für Sechsfach-Weltmeister Hamilton wegen der Karambolage mit Alex Albon (Red Bull-Honda) im Kampf um Platz zwei hätte die FIA früher aussprechen können. So wäre der Brite gar nie mit Verstappen und Gasly (Toro Rosso-Honda) als falscher Mann aufs Podest geklettert!
Sauber winkt Platz 7
Alfa-Sauber hat schon vor dem Finale den 8. WM-Platz gegen Haas-Ferrari gesichert – mit jetzt 57:28 Punkten. Doch da ist in der Wüste von Abu Dhabi am 1. Dezember plötzlich noch Position sieben in Reichweite. Racing Point-Mercedes liegt mit Pérez und Stroll nur zehn Zähler vor dem Team aus dem Zürcher Oberland. Schafft Alfa-Sauber auch diese Hürde, würde es beim Preisgeld gleich um weitere fünf Millionen Dollar reicher.
Der Mexikaner Pérez war übrigens 2012 dabei, als Sauber in Hockenheim mit 18 Punkten das jetzt zweitbeste Ergebnis der Ära mit 25 Zählern für den Sieger schaffte: 5. Kobayashi, 6. Pérez!
Als BMW-Sauber 2008 in Montreal einen Doppelsieg feierte (Kubica vor Heidfeld) gabs mit dem alten Punktesystem total nur 18 Zählern. Seit 2010 ist ein Doppel-Triumph jedoch 43 Punkte wert.
2014 Null Punkte!
2015 14 in Melbourne
(5. Nasr, 8. Ericsson)
2016 2 in Sao Paulo
(9. Nasr)
2017 4 in Barcelona
(8. Wehrlein)
2018 8 in Baku
(6. Leclerc)
2019 22 in Sao Paulo
(4. Räikkönen, 5. Giovinazzi)
2014 Null Punkte!
2015 14 in Melbourne
(5. Nasr, 8. Ericsson)
2016 2 in Sao Paulo
(9. Nasr)
2017 4 in Barcelona
(8. Wehrlein)
2018 8 in Baku
(6. Leclerc)
2019 22 in Sao Paulo
(4. Räikkönen, 5. Giovinazzi)