Melbourne hat die Formel 1 zum 22. Grand Prix mit Regen und Sonnenschein empfangen. Bis Sonntag soll es so durchzogen weiter gehen. Bei rund 25 Grad. Und mittendrin ein gefährlicher Aussenseiter: Haas-Ferrari.
Die Amerikaner sind vor einem Jahr hier als Neuling wie ein Erdbeben über den Zirkus eingefallen: Romain Grojean (30) wurde Sechster. Nach vier Rennen hatte er 22 WM-Punkte!
Am Ende waren es 29, weil es in den letzten zwölf Rennen gerade mal noch einen Punkt gab: 10. daheim in Austin. Teamkollege Esteban Gutiérrez blieb punktelos, musste gehen, wurde durch den Dänen Kevin Magnussen (24) ersetzt.
«2017 wollen wir vor allem ein starkes Finish, weil ja 2018 mit den gleichen Autos gefahren wird», sagt der zweifache Vater Grosjean, den wir als halben Landsmann betrachten können: Sein Grossvater holte für unser Land WM-Medaillen im Ski, Militärdienst, Wohnsitz Genf, Schweizer Pass und ID-Karte. «Ja, ich fühle mich als Schweizer, auch wenn ich aus verschiedenen Gründen seit dem Start meiner Karriere mit einer französischen Lizenz unterwegs bin!»
Grosjean will sich bei Haas weiter für höhere Aufgaben empfehlen. 102 Rennen, 40 Mal in den Punkten, bei sieben Rennen in Führung, zehnmal auf dem Podest. Doch der erste Sieg fehlt.
Der Südtirloer Haas-Teamchef Günther Steiner: «Letztes Jahr sprach alles vom zweiten Ferrari-Auto. Okay, aber diesmal haben wir uns von unserem Motorenpartner abgenabelt, sind jedoch froh, dass der neue Motor aus Maranello eine Bombe ist.»
Die Amerikaner, ohne grossen Sponsor unterwegs, sind mit knapp 250 Mitarbeitern das kleinste Team. Steiner: «Das geht auch so, weil bei uns die Effizienz zählt. Jetzt kennt jeder seine Arbeit. Und mit Grosjean haben wir den Fahrer, der im richtigen Augenblick zuschalgen kann!»
Der schnelle «Schweizer» Haase als Geheimtip 2017?