Die Roten sind nach über zehn Jahren ohne WM-Krone als Titelanwärter gestartet – jetzt stehen sie schon mit dem Rücken zur Wand. Begleitet von viel Kritik und Kopfschütteln.
Die Ferrari-Medienkonferenz nach dem GP China liess keinen Optimismus erkennen. Die beiden Fahrer waren sichtlich genervt und gefrustet. Leclerc mit einem Pokerface, Vettel unruhig auf dem Stuhl sitzend, mit dem Handy spielend. Chef Mattia Binotto, wegen seinem Brillengestell bereits als Harry Potter bezeichnet, in der Mitte: «Wir müssen einfach das Auto verbessern, dann lösen sich alle unsere Probleme von selbst!»
So einfach geht das aber kaum. Mercedes hat sich mit drei Doppelsiegen und 53 Punkten Vorsprung schon verabschiedet. Über die Stallorder bei Ferrari sagte Silberpfeil-Chef Toto Wolff auf RTL: «Vettel/Leclerc – da war doch keiner schneller als der andere!»
Verstappen holt alles raus
Bei Mercedes, wo Daimler-Boss Dr. Dieter Zetsche extra zum 1000er-Jubiläum anreiste, sind die Fronten klar. Bottas kassierte in Shanghai wieder die traditionelle Nummer 2 – da werden sich die beiden Stammpiloten kaum mehr die Punkte wegnehmen.
Alles für Ausnahmekönner Hamilton – auch wenn dies vielen Fans natürlich nicht passt. Der fünffache Weltmeister ist ein silberner Sieges-Garant. Ausser die Liebe reisst ihn – wie vor einigen Jahren (Nicole Scherzinger) – plötzlich aus der Erfolgsspur.
Der Überraschungsmann der bisherigen Saison heisst aber Max Verstappen (21) im Red Bull-Honda. Der Holländer holt alles aus der oft störrischen Kiste mit dem neuen japanischen Motor raus: Dritter, Vierter, Vierter – und WM-Dritter. Max zu BLICK: «Wir müssen einfach dranbleiben, bevor wir mit den grossen Updates am Auto und Motor kommen.» Ferrari hat also nicht nur Mercedes als Gegner zu schlagen …
Für den Spruch des GP von China sorgte Schlusslicht Robert Kubica (34) im Williams-Mercedes. Der Pole: «Der Höhepunkt des 1000. Rennens war für mich der Dreher in der Aufwärmrunde, als ich die Reifen heiss machen wollte …»