Der zurückgetretene Formel-1-Weltmeister gerät jetzt immer mehr in die Kritik. Auch bei Mercedes. Nico: «Ich will endlich für meine Familie da sein. Ihr gehört jetzt mein Leben!»
Ja, Aufsichtsrat Niki Lauda ist sauer, er sagte der «Welt»: «Was mich bei aller Erfahrung und Verständnis stört: dass Nico uns jetzt sagt, wäre er nicht Weltmeister geworden, wäre er 2017 natürlich weitergefahren!»
Der Wiener, der am Flughafen von Stuttgart auf dem Klo die Nachricht von Mercedes-Chef Toto Wolff erhielt, haut wie andere Kritiker in die gleiche Kerbe: «Man kann jetzt Rosberg nicht zu den grossen Champions zählen. Das waren Schumi oder Vettel. Sie wollten immer ihren Titel verteidigen! Was eigentlich normal ist!»
Rosberg fehlte also stets die grosse Leidenschaft. Der Titel war das Ziel. Erreicht – abgehakt. Warum er dann mit Berater Berger wochenlang noch um einen Zweijahresvertrag bis Ende 2018 für rund 40 Millionen Franken kämpfte, bleibt ein Geheimnis.
Nun, Mercedes muss schnell handeln. Wolff: «Drei Szenarien liegen bereit. Erstens, wir nehmen einen Fahrer, der für uns wichtige Punkte holen kann! Zweitens, wir vertrauen auf den eigenen Nachwuchs – und drittens, wir schauen uns bei den Topteams um! Aber das wollen wir eigentlich nicht. Hamilton und Alonso würde uns wohl Probleme bringen, wie 2007 dem McLaren-Team!»
Da holten beide 109 Punkte – und Räikkönen (Ferrari) wurde mit 110 Zählern Weltmeister. Für Mercedes wäre Nico Hülkenberg die ideale Lösung gewesen (im SonntagsBlick). Aber der unterschrieb im November bei Renault, das jetzt Nein sagte!
Wer bleibt? Wehrlein, Bottas, Grosjean, Pérez. Die Mottenkiste mit Button oder Massa (beide zurückgetreten) will man nicht mehr öffnen.