Der Kracher von Spielberg, nicht nur an der Spitze, hat der angeschlagenen Formel 1 wieder mal Pluspunkte bei den Fans eingebracht. Und das Finale mit der harten und meisterlichen Verstappen-Attacke im Red Bull-Honda gegen den Ferrari von Leclerc blieb zum Glück unbestraft. René Arnoux (am Donnerstag 71 geworden) zum legendärsten Formel-1-Duell aller Zeiten 1979 in Dijon: «Gilles Villeneuve im Ferrari und ich im Renault haben uns damals mehrmals berührt. Nach den heutigen, sehr stupiden Regeln hätten wir beide ins Gefängnis müssen!»
Mercedes
Zum dritten Mal wurde Mercedes nach zehn Siegen in Serie
wieder geschlagen. Zum dritten Mal von Red Bull. 2016 sorgte in Barcelona Max Verstappen bei seiner Premiere im Red Bull-Renault für den Knaller, dank Crash zwischen Rosberg und Hamilton. Im gleichen Jahr war es dann Ricciardo in Malaysia, der die Silberpfeile nach zehn Erfolgen stoppte. Weil Hamilton der Motor und der WM-Titel explodierten! Und jetzt sorgte ausgerechnet Honda mit seinem ersten Sieg seit 2006 in Ungarn (Jenson Button) dafür, dass der Rekord von McLaren-Honda aus dem Jahr 1988 (Senna/Prost) nicht egalisiert wurde. Aber freuen wir uns nicht zu früh: Mercedes kommt nach dem Hitze-Flop schon am Sonntag in Silverstone zurück!
Red Bull
Für Red Bull war der Heimsieg in Österreich mehr als Gold wert. Denn Verstappen hat eine Ausstiegsklausel (WM-Dritter bis zur Sommerpause) – sonst darf er offiziell flirten. Mit Mercedes. Jetzt liegt Max als Dritter 126:123 vor Vettel (Ferrari). Und die Bullen haben einen möglichen Ausstieg verschoben. Denn Boss Mateschitz (75) ist mit der Entwicklung des Sportes unzufrieden. Und ohne Max kann man den Laden dichtmachen. Pierre Gasly (23) ist 2019 eine Enttäuschung. Wer soll ihn mitten in der Saison ersetzen? Kvyat/Albon haben bei Toro Rosso genug Probleme. Den zwei Teams gehen im Aufbauprogramm die Talente aus. Muss Red Bull erstmals «fremdgehen»: Nico Hülkenberg (165 GP ohne Podest) wäre ein Kandidat.
Formel 2
Die Experten staunten in Spielberg über Mick Schumacher (20). Nach sieben Nullern stürmte er im Prema von Rang 18 auf Platz 4, ist bei Formel-2-Halbzeit mit 22 Punkten 13. im Klassement. 2018 war Mick in der Formel-3-EM bei Halbzeit 15. – und wurde noch Meister! Weiter ohne Formel-2-Glück ist der Genfer Louis Delétraz (22). In Österreich kämpfte er um den Sieg, als die Bremsen ausfielen: Crash.