Neue Strategie-Ingenieurin in Hinwil
Sauber holt sich Spionin von Ferrari!

Bei Sauber bleibt kein Stein auf dem anderen. Man will so schnell wie möglich aus dem Tal des Elends. Jetzt soll auch die Britin Ruth Buscombe (26) helfen.
Publiziert: 15.09.2016 um 00:24 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:14 Uhr
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Im Nachthimmel von Singapur wird gegen den Uhrzeigersinn gefahren.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Singapur

Diese Ingenieurin, die zwei Jahre lang bei Ferrari an der Heimatfront in Maranello arbeitete, wurde bekannt, weil sie – angeblich 2014 in Abu Dhabi – mit einer Wärmebildkamera von einer Galerie über den Mercedes-Boxen den Silberpfeil ablichtete!

«Es war nicht in Abu Dhabi, sondern während den Wintertests vor über zwei Jahren in Spanien», korrigiert der Ferrari-Mediensprecher Alberto Antonini am Mittwoch in Singapur gegenüber BLICK. Egal, Sauber hat die Engländerin nach Hinwil gelockt. Von Haas-Ferrari. Dort soll sie bereits nach dem China-GP im April das amerikanische Neulings-Team verlassen haben.

Jetzt darf sie ab dem GP von Malaysia am 2. Oktober wieder arbeiten. Als Strategie-Ingenieurin am Kommandostand von Sauber. Ein weiterer Neuzuzug nach der Machtübernahme im Zürcher Oberland. Ericsson-Manager Eje Elgh (ein früherer erfolgreicher Formel-2-Pilot), der offenbar der Verbindungsmann zwischen dem offiziellen Teambesitzer Longbow Finance SA und der Rausing-Familie (Tetra Pak) ist, läuft seit Wochen quer durch das Fahrerlager.

Er soll neue Leute nach Hinwil bringen. Auch Ruth Buscombe gehört jetzt zu den «Trophäen» der neuen Besitzer. Ebenfalls neu an Bord:

* Xevi Pujolar. Der Spanier war früher Renningenieur von Verstappen bei Toro Rosso und von Maldonado, Montoya, Schumi II usw. bei Williams.

* Nicolas Gyorgi Hennel de Beaupreau. Der 43-jährige Franzose durchlebte als Aerodynamiker die halbe Formel 1: Benetton, Lotus, Renault, McLaren, Ferrari.

Nachdem man viele hochkarätige Chefs in Hinwil verloren hat, muss man jetzt mit allen Mitteln die vielen Lücken in den Technik-Abteilungen wieder schliessen. Da gehört eben auch eine Frau dazu. Es ist nicht die Erste, die an der Front für Sauber arbeitet. Im Test- und Rennteam wurden schon mehrmals Frauen eingesetzt.

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Kommentar zu Sauber: Der lange Weg zurück

Seit 17 Rennen jagt Sauber dem ersten WM-Punkt nach. Eine unheimliche Geduldsprobe für alle Fans des Schweizer Rennstalls.

Lange mussten sie um die Existenz des Teams bangen. Jetzt fliesst das Geld in alle Richtungen. Der grosse Stress und die Angst der Mitarbeiter vor fehlenden Lohnzahlungen ist weg. Der WM-Letzte atmet wieder. Fröhliche Gesichter tauchen auf.

Aber eben: Dieser verdammte WM-Punkt muss endlich her. Hier in Singapur kommen wieder viele neue Teile ans Auto. Aus der Denkfabrik Hinwil müssen mit den neuen Leuten, die angeheuert wurden, aber vor allem die richtigen Ideen für 2017 kommen. Da beginnt in der Formel 1 mit den breiteren Reifen und den breiteren Autos eine neuen Ära. Alle beginnen von vorne.

Wir können leider nicht in die Glaskugel schauen. Und niemand kann momentan beurteilen, ob die neuen Ingenieure und Chefs den grossen Umschwung bringen. In eine Zukunft, die Richtung Mittelfeld geht. Mit regelmässigen Punkte-Rennen. Doch eine Garantie dafür gibt es nicht.

Dabei spielt sicher auch die richtige Fahrerwahl eine Rolle. Braucht es nach zwei Jahren mit Marcus Ericsson und Felipe Nasr einen Wechsel? Gute Alternativen sind jedoch kaum auf dem Markt.

Dafür ist Sauber in Singapur sehr gefragt. Heute treten an der offiziellen Medienkonferenz gleich beide Fahrer auf. Was sonst nur passiert, wenn im Finale zwei Piloten aus dem gleichen Team Champion werden können!

Und am Freitag ist CEO Monisha Kaltenborn Gast neben Maurizio Arrivabene (Ferrari), Christian Horner (Red Bull) und Toto Wolff (Mercedes). Wenigstens vor der Weltpresse ist Sauber wieder an der Spitze vertreten. (Roger Benoit)

Seit 17 Rennen jagt Sauber dem ersten WM-Punkt nach. Eine unheimliche Geduldsprobe für alle Fans des Schweizer Rennstalls.

Lange mussten sie um die Existenz des Teams bangen. Jetzt fliesst das Geld in alle Richtungen. Der grosse Stress und die Angst der Mitarbeiter vor fehlenden Lohnzahlungen ist weg. Der WM-Letzte atmet wieder. Fröhliche Gesichter tauchen auf.

Aber eben: Dieser verdammte WM-Punkt muss endlich her. Hier in Singapur kommen wieder viele neue Teile ans Auto. Aus der Denkfabrik Hinwil müssen mit den neuen Leuten, die angeheuert wurden, aber vor allem die richtigen Ideen für 2017 kommen. Da beginnt in der Formel 1 mit den breiteren Reifen und den breiteren Autos eine neuen Ära. Alle beginnen von vorne.

Wir können leider nicht in die Glaskugel schauen. Und niemand kann momentan beurteilen, ob die neuen Ingenieure und Chefs den grossen Umschwung bringen. In eine Zukunft, die Richtung Mittelfeld geht. Mit regelmässigen Punkte-Rennen. Doch eine Garantie dafür gibt es nicht.

Dabei spielt sicher auch die richtige Fahrerwahl eine Rolle. Braucht es nach zwei Jahren mit Marcus Ericsson und Felipe Nasr einen Wechsel? Gute Alternativen sind jedoch kaum auf dem Markt.

Dafür ist Sauber in Singapur sehr gefragt. Heute treten an der offiziellen Medienkonferenz gleich beide Fahrer auf. Was sonst nur passiert, wenn im Finale zwei Piloten aus dem gleichen Team Champion werden können!

Und am Freitag ist CEO Monisha Kaltenborn Gast neben Maurizio Arrivabene (Ferrari), Christian Horner (Red Bull) und Toto Wolff (Mercedes). Wenigstens vor der Weltpresse ist Sauber wieder an der Spitze vertreten. (Roger Benoit)

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