Brenzlig wird es für Max Verstappen beim GP China erst am Schluss des Rennens für einen ganz kurzen Moment. «Das Auto war perfekt. Nur am Ende bekam ich kurz Angst, als ich über ein Karbonstück fuhr!»
Dieses Teil wurde in Hinwil fertiggestellt und flog nach der brutalen Überholattacke von Zhou gegen Magnussen in der vorletzten Runde durch die Luft.
Vierter Titel und Frieden?
Bullen-Motosportdirektor Helmut Marko (80): «Das war die einzige heikle Situation von Max. Nach dieser erneuten Machtdemonstration können wir langsam an den vierten WM-Titel denken.»
Kurz darauf umarmten sich die beiden Erzfeinde Christian Horner und Marko, als ob es nie Probleme zwischen ihnen gegeben hätte. Für den totalen Erfolg vergisst man vieles!
Pérez einfach zu langsam
Shanghai hat gezeigt, McLaren-Mercedes ist momentan der ernsthafteste Bullen-Gegner. Norris kletterte zum 15. Mal nicht als Sieger aufs Podest, lag aber 5,3 Sekunden vor Pérez.
Der überforderte Mexikaner kann im Red Bull-Honda einfach nicht mit seinem überirdischen Chef mithalten. So kann Pérez seinen Wunsch von einem Zweijahresvertrag vergessen.
So wird Ferrari nie Weltmeister
Bei Ferrari stolperte man einmal mehr über die fragwürdige Reifenstrategie. Die Roten wechselten (neben Norris) den Gummi nur einmal: 4. Leclerc, 5. Sainz.
Weil der Spanier Ende Saison gehen muss, versucht er natürlich, Leclerc weiterhin zu schlagen oder zu ärgern. Das führt wie beim Sprint vom Samstag zu unnötigen Karambolagen und Spannungen.
Hamilton rettete 2 Punkte
Bei Mercedes ist weiter der Wurm drin. Der zweite Platz von Hamilton beim Sprint verdeckte die wahren Probleme bei den Silberpfeilen.
Man irrt bei der Entwicklung von einem Ende zum anderen. Wenigstens konnte Hamilton (zum 50. Mal ohne Sieg) seinen miesen 18. Startplatz (nach einem Verbremser) als Neunter noch in zwei WM-Punkte ummünzen. Russell blieb nur ein blasser sechster Platz.
Wieder Stroll-Blackout
Aston Martin bleibt bei den meisten Rennen ein Einmann-Team. Wie gestern, als Fernando Alonso (42) hier in Shanghai wie vor 19 Jahren bei seinem Sieg auf Renault kämpfte. Und nach drei Pneu-Stopps noch Siebter wurde.
Teamkollege Stroll dagegen liess einmal mehr die Rennintelligenz vermissen. Mit seinem unnötigen Knall ins Heck von Ricciardo (Racing Bulls) löste er die zweite Safety-Car-Phase aus. Stroll kassierte für das Abräumen eines Gegners eine Zehn-Sekunden-Strafe. Genau wie Magnussen, der den anderen Racing Bulls von Tsunoda eliminiert hatte.
Sauber: Rückwärtsgang klemmte
Der erste Unterbruch mit dem Einsammeln des ganzen Feldes ging auf das Konto von Sauber und Ferrari. Der Rauch im Heck sagte alles, aber das Safety Car rückte nur aus, weil die Streckenposten den C44 im Notausgang nicht vom Fleck bekamen.
Eigentlich müsste man in dieser Notlage locker den vorgeschriebenen Rückwärtsgang einlegen können. Um ein Auto so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone zu bringen.