Es gingen nur 19 Autos ins Rennen, weil Nasr auf dem Weg zur Startaufstellung liegenblieb. «Im sechsten Gang ging plötzlich nichts mehr», wetterte der Brasilianer.
Das Auto wurde zwar an die Boxen zurückgeschoben, doch mit einem Getriebeschaden wirst du nur zum Zuschauer!
Die einzige Punkte-Hoffnung ruhte also in Silverstone auf dem Schweden Marcus Ericsson (24). Und weil nach der ersten Runde nur noch 16 Autos dabei waren, durfte man hoffen.
Als es nach 31 Runden nur noch 13 Boliden waren (darunter die beiden hoffnungslos unterlegenen Manor-Marussia), blieb eigentlich nur noch ein Rang ohne WM-Punkte offen. Der elfte Platz – und den holte sich Ericsson!
Sauber verpokert sich gehörig mit den Reifen
«Wieder eine goldene Chance verpasst», stöhnte Chefin Monisha Kaltenborn (44). Aber das Team war mitschuldig, dass Ericsson den sicheren letzten Punkte-Platz verlor, ja an den zweifachen Ex-Weltmeister Fernando Alonso verschenkte. Es war der erste Zähler für den Spanier im neunten Rennen für McLaren-Honda.
An den Reifen-Pokertisch sollten sich weder Sauber noch Ericsson (wie auch Williams) setzen. Als es nach 35 Runden erstmals etwas nass wurde, reagierten zuerst Stevens und Merhi im Manor – und holten Intermediates-Gummi.
Ericsson tat es ihnen in der 37. Runde gleich – und liess sich ebenfalls die Mischbereifung aufziehen. Kaltenborn: «Das war vielleicht zu früh. Und Marcus fühlte sich auch nicht wohl, hatte offenbar auch Probleme, weil es wieder abtrocknete.»
Und da fehlte dem Schweden natürlich die Erfahrung bei widrigen Bedingungen. Er und das Team entschieden – als einzige im Feld (!) – in der 41. Runde wieder auf den Trockenreifen zu wechseln. Entsetzen auch bei einigen Teammitgliedern! Ericsson lapidar: «Es war für alle eine schwierige Situation!»
Was für ein Debakel, was für ein Fehltritt. Kaum war Ericsson wieder draussen, rutschte er nur noch rum – es regnete wieder! Und der Sauber-Pilot musste in der gleichen Runde wieder reinkommen. Der 4. Stopp, zurück auf die Intermediates-Reifen.
Aus dem sicheren 20 Sekunden-Vorsprung auf Alonso wurde ein 30 Sekunden-Rückstand. Diesen konnte Ericsson in den letzten zehn Runden nur noch auf 4,2 Sekunden verkürzen.