Beim fünften WM-Lauf Am Sonntag ab 19 Uhr MEZ (im Blick-Ticker und auf SRFzwei) hier in Jeddah am Roten Meer dürften die arabischen Nächte weitergehen und der WM-Leader stürzen. Denn nach 88 Sekunden im Q3 raste Lando Norris (25) mit dem McLaren-Mercedes nach einem klaren Fahrfehler ins Verderben und auf den zehnten Startplatz.
Der Brite verlor vor einer Rechtskurve auf den Randsteinen das Auto – und schon donnerte er links in die Mauer. Dabei riss es ihm das linke Vorderrad weg.
Da im Gegensatz zu den Trainings die Zeit angehalten wird, hatten die anderen neun Fahrer noch genügend Zeit, um die Pole zu fighten. Allerdings kamen dafür nur noch die beiden Leader-Jäger Piastri (drei Punkte zurück) und Bulle Verstappen (acht Zähler hinter Norris) infrage.
Verstappen holt 105. Pole für Red Bull
Am Ende zauberte der Holländer wieder mal eine Fabel-Runde aus dem Hut. Wie in Japan, wo er dann auch siegte! «Ich kann es gar nicht glauben. Doch der Grip wurde immer besser und ich war wohl noch mutiger. Denn hier hast du keinen Zentimeter Platz für einen Fehler!»
Piastri, um 0,010 geschlagen: «Max hat einen tollen Job gemacht. Denn meine letzte Runde war wirklich gut. Hier lebst du ständig zwischen Bestzeit und Crash. Also brauchst du auch viel Glück. Das wird bestimmt ein lustiges Rennen.»
Die 42. Pole von Verstappen war auch die 105. von Red Bull. Denn an diesem denkwürdigen Samstag war es genau 16 Jahre her, seit die Bullen in China mit Vettel (10,9 Sekunden vor Teamkollege Webber) den ersten GP-Sieg feierten.
Mercedes-Duo weiterhin in Form
Jetzt steht die Statistik nach 397 Rennen bei 123 Siegen und 99 schnellsten Runden. Insgesamt fuhren nur 20 Piloten für das A-Team des am 22. Oktober 2022 verstorbenen Red-Bull-Chefs Didi Mateschitz.
Vettel und Webber haben sich in Jeddah wieder getroffen. Der Deutsche führt die arabischen Mädchen (wie schon 2024) in den Kart-Sport ein, der Australier ist seit drei Jahren Manager von Oscar Piastri.
Weiter in Superform ist das Mercedes-Duo mit Russell (3.) und dem Super-Rookie Antonelli (5.). Das tut besonders Ferrari weh, die zwar mit Leclerc (4.) ebenfalls in der zweiten Reihe stehen. Doch Hamilton startet neben Tsunoda, der den giftigen RB21 von Verstappen wenigstens ins Finale brachte, aber eine Sekunde verlor.
Sauber enttäuscht weiter
Bei Sauber ist leider wieder mal der Stillstand eingetroffen: 18. Hülkenberg, 20. Bortoleto – so schlecht wie noch nie 2025. Hört endlich auf, dauernd von Upgrades (hier Unterboden und neuer Front- sowie Heckflügel) zu sprechen und von Verbesserungen zu träumen.
Dafür verliert Neuling Bortoleto ein ganzes Training, weil man ein Leck im Benzintank nicht kitten will und lieber ein neues Auto aufbaut. Aus Bahrain war man mit einer Disqualifikation im Rennen angereist (Hülkenberg). Zu dünne Befestigungsplatten am Unterboden. Eine Schlamperei.
In Jeddah war Hülkenberg lange dabei, dann fiel er auf den 18. Platz zurück: «Meine Schuld. In der ersten Kurve hatte ich einen kleinen Fehler drin. Das verzeiht diese spektakuläre Piste leider nicht.»