«Meine Gedanken sind bei Niki. Ich werde vor allem deine Umarmungen nach den Siegen vermissen. Danke, dass du viel Licht in mein Leben gebracht hast. Und ich werde für deine Familie immer da sein!» Es sind die Twitter-Worte von Lewis Hamilton (34).
Dann liess sich der fünffache Weltmeister bei der Medienkonferenz am Mittwochnachmittag durch Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas (29) ersetzen.
Diesen Fahrertausch, offenbar von der FIA abgesegnet, gab es noch nie in der Geschichte der Formel 1. Viele fragten: Ist Laudas Tod dem Briten so nahe gegangen? Nun, Hamilton kurvte kurz vor dem abgesagten Auftritt auf seiner MV Agusta durchs Fahrerlager. Mit versteinerter Miene.
Aber der sehr sensible WM-Leader muss, so einige Quellen, der Hinschied seines Kumpels wirklich tief getroffen haben: Also wollte Lewis seine Trauer und Tränen nicht vor den Weltmedien zeigen. Irgendwie verständlich.
Weltweite Anteilnahme
Dafür sprach Bottas: «Niki war ein Motivator, immer direkt und auch nach schlechten Rennen stets ein Ansprechpartner!» Und der Mann, der dem Finnen 2017 in Spa eiskalt mitteilte: «Du musst jetzt für Lewis fahren!.» Ja, Niki Lauda war bei Mercedes auch der offizielle Bote für schlechte Nachrichten.
Die Anteilnahme am Tod des dreifachen Champions mit 25 Siegen ist weltweit zu spüren. Mario Andretti (79), der Weltmeister von 1978 auf Lotus: «Mein Herz ist jetzt sehr schwer, ich beklage den Verlust eines Freundes. Niki Lauda war ein unerschütterlicher und wunderbarer Mann!»
Für Gerhard Berger (59), den zehnfachen GP-Sieger, steht die Familie im Vordergrund: «Österreich hat einen der grössten Botschafter aller Zeiten verloren! Meine Gedanken sind jetzt aber bei Nikis Familie, seiner Frau Birgit und den Kindern Mia, Max, Lukas, Mathias und Christoph. Der enge Familienkreis hat sich in den letzten Monaten aufopfernd und liebevoll um ihn gekümmert. Dafür ein grosser Dank!»
Trauerminute am Sonntag
Ab Donnerstagmorgen rast die Formel 1 durch die engen Strassen von Monte Carlo. Das ganze Mercedes-Team tritt bis am Sonntag mit Trauerflor an. Und die meisten Teams werden Niki Lauda, den Mann mit der berühmtesten roten Kappe, mit besonderen Aufschriften an den 980-PS-Boliden ehren.
Am Sonntag ist vor dem Start zum 67. Grand Prix von Monaco eine Trauerminute geplant. Es ist das Mindeste, das der sonst herzlose GP-Zirkus als würdige Erinnerung für den dritten Formel-1-Toten innerhalb von zehn Monaten tun kann.
- Am 25. Juli 2018 verschied der Fiat-und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne in Zürich an Lungenkrebs.
- Am 14. März 2019 starb FIA-Renndirektor Charlie Whiting in Melbourne völlig überraschend an einer Lungenembolie. Beide mit 66 Jahren.