Nach Ericsson auch Nasr mit Fahrfehler
«Ich hätte den Kontakt mit Räikkönen verhindern müssen»

Die Teambesitzer Peter Sauber (71) und Monisha Kaltenborn (43) sassen bei der Siegerehrung still vor dem TV-Kasten. Dort jubelte Vettel, der 2007 in Indy beim einzigen Sauber-Einsatz gleich seine ersten WM-Punkte holte!
Publiziert: 30.03.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 07:52 Uhr
Ericssons Ausflug ins Kiesbett
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:Ericssons Ausflug ins Kiesbett
Von Roger Benoit aus Sepang

Für die Hinwiler ging gestern der Höhenflug von Austra­lien schon zu Ende. Das Team reist ohne Punkte nach Hause. Malaysia war keine Reise wert.

Und Peter Sauber schlüpfte aus der Rolle des Glücksbringers.

Es war eine Demütigung, die das Sauber-Team nach dem Punkte-­Erdbeben in Melbourne gestern erlebte. Nach fünf Minuten bei 34 Grad war die Hoffnung nur noch ein kleiner Rennbegleiter an den Boxen bei den Schweizern. Zwei Mini-Fehler mit grossen Auswirkungen!

Schon in der vierten Runde rutschte der Schwede Marcus Ericsson (24) beim Angriff auf Hülkenberg hilflos ins Kiesbett.

Sein Fahrfehler führte zum Ausfall und löste auch die einzige Safety-Car-Phase aus.

«Mein Fehler. Ich habe das Heck verloren – und schon war das Kiesbett da!» Eine gemeine Falle ohne Rettungschance. So darf man einen 9. Startplatz nicht verschenken!

Für den bis zur letzten Runde kampfstarken Brasilianer Felipe Nasr (22) begann das Drama bereits in den Startsekunden. Wie zwei Wochen zuvor bekriegte sich das gleiche Trio: Nasr, Räikkönen, Maldonado.

Doch diesmal kam der Saubermann nicht so glimpflich davon. Nasr schlitzte Räikkönens linken Hinterreifen am Ferrari auf – und musste selbst an die Boxen, um den Frontflügel zu wechseln.

Auch Nasr gab seinen Fehler zu: «Das war sicher nicht mein Wochenende. Ich hätte den Kontakt mit Räikkönen verhindern müssen!»

Nachher machte Nasr Jagd auf einen WM-Punkt. Doch weitere drei Stopps waren trotz der viertschnellsten Rennrunde hinter Rosberg, Hamilton und Vettel (!) einfach einer zu viel. Es fehlten auf Position 12 über 20 Sekunden auf den letzten WM-Punkt (Ricciardo).

Sauber war gestern, als immerhin 19 Autos losfuhren (in Melbourne 15), kein Faktor. Verschiedene Teams hatten nach Australien zugelegt. Jetzt ist man relativ schnell auf dem Boden der Realität angekommen.

Trotzdem fliegt man in einer Woche mit stolzen 14 Punkten als WM-Vierter zur dritten Runde nach China am 12. April. Doch Toro Rosso (12) und Red Bull (11)

machen – trotz der Renault-Power – einen stärkeren Eindruck. Glück für Sauber, dass Force India-Mercedes (7) gestern aus den starken Vor­stellungen nichts machte: 13. Pérez, 14. Hülkenberg.

Den Nuller schnell abhaken

Lotus-Mercedes stolpert noch über die Zuverlässigkeit – und McLaren-Honda zeigte nur phasenweise, dass es nach vorne geht. Aber mit 50 PS weniger fehlen Alonso und Button auch rund drei Sekunden auf die Spitze. Pro Runde!

Sauber sollte diesen Nuller jetzt schnell ab­haken. Es steckt um einiges mehr Potenzial im Team als 2014. Das ist für die Fans wenigstens eine tröstliche Feststellung. Monisha Kaltenborn: «Unser Paket ist konkurrenzfähig und stets gut für Punkte!» Dann holt sie euch!

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