Nach dem Vettel-Urteil von Paris
Jean Todt (71) – der rote Papa!

Es ist wie bei allen erfolgreichen Führern im Sport: Er wird geliebt oder eben gehasst. Damit muss auch Jean Todt (71) als FIA-Präsident seit 2009 leben.
Publiziert: 05.07.2017 um 11:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:07 Uhr
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Jean Todt: Man liebt ihn oder man hasst ihn.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Spielberg

Der Franzose polnischer Abstammung will als Nachfolger von Max Mosley (stolperte über einen Sex-Skandal) bald für eine dritte Amtsperiode kandidieren. Und die Chancen von Todt, der mit dem früheren James Bond Girl Michelle Yeoh liiert ist, stehen gut.

Seit der Vettel-Affäre von Baku kann man jetzt Todt auch den roten Papa nennen. Er streichelte in Paris den Ferrari-Star als letzte Warnung mit Sozialstunden und einer öffentlichen Entschuldigung.

Der Vettel-Text: «Im Rückblick glaube ich nicht, dass Hamilton einen bösen Hintergedanken hatte. In der Hitze des Gefechtes habe ich dann überreagiert und deshalb möchte ich mich bei Lewis direkt entschuldigen, wie bei allen Menschen, die das Rennen verfolgt haben!»

«Rette, was noch zu retten ist!»

Solche Worte stinken natürlich einem vierfachen Champion, der stur seinen Weg geht und ein Gerechtigkeitsfanatiker ist.

Und Todt? Der Ferrari-Rennleiter von 1993 bis 2008 fühlte sich am Montag 20 Jahre zurückversetzt, als er seinen Ziehsohn Schumi nach dem Rammstoss gegen Villeneuve in Jerez 1997 zwei Tage für eine Entschuldigung beknien musste: «Michael, rette, was noch zu retten ist!» Das Wort von Papa war damals Befehl.

Wie 2002 hier in Österreich, als Todt den weltberühmten Funkspruch an Barrichello weitergab: «Let Michael pass for the Championsship!» Oder: Lass Schumi vorbei im Hiblick auf die WM. Und dies im sechsten von 17 Rennen. Ein Skandal, der Todt noch heute von vielen Fans nicht verziehen worden ist.

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