Nach dem GP von China
Wie lange lässt Mercedes Hamilton tanzen?

Lewis Hamilton (30) tanzt im Silberpfeil zum dritten WM-Titel. In der Quali führt er gegen Nico Rosberg (29) mit 3:0, bei den Siegen mit 2:0.
Publiziert: 14.04.2015 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:33 Uhr
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Hamilton lässt Rosberg im Schatten stehen.
Foto: Getty Images
Von Roger Benoit aus Manama

Der exzentrische Brite, der seine neue Frisur täglich minutenlang föhnen muss und eine Visagistin dabeihat, spielt nicht nur mit dem bereits genervten deutschen Kollegen. Er spielt auch mit dem Arbeitgeber.

Die Mercedes-Bosse Niki Lauda (66) und Toto Wolff (43) warten immer ungeduldiger auf Hamiltons Autogramm unter dem 80-seitigen Vertrag ab 2016. Es geht offenbar nicht mehr nur um Details, es geht um die knallharte Kohle.

Die englischen Medien spekulieren seit Wochen. Jetzt sind sie bei über 40 Millionen Franken pro Jahr angekommen. In den spanischen Gazetten träumt man schon von einem Transfer von Fernando Alonso zu Mercedes, wenn die Deutschen Hamilton an Ferrari verlieren sollten. Ob da Sebastian Vettel nicht ein Veto-recht besitzen würde?

Mercedes wäre also, bevor die Sache explodiert, gut beraten, seinen genialen Fahrer und Lausbuben einzubremsen. «Wir haben alles unter Kontrolle», sagen Lauda und Wolff seit Wochen. Nur merkt man wenig davon. Hamilton, der sich ja selber managt (wie Vettel), tanzt ihnen seit dem Winter auf der Nase herum.

Und auf der Strecke können sie den 35-fachen GP-Sieger (in 151 Rennen) schon lange nicht mehr mit dem Lasso einfangen. Hamilton fährt nur für sich, wie er es in China demonstrativ bewiesen hat. Wolff: «Wir wollen nur leiten, nicht lenken. Aber wenn wir Gefahr laufen, den Sieg an Ferrari zu verlieren, müssen wir eben unpopuläre Aufforderungen tätigen!» Heisst klar: Stallorder.

Zwischen den Fahrern ist das Tuch der Freundschaft längst zerschnitten. Da sitzen Hass, Neid und Verachtung im Cockpit. Rosberg muss bereits diese Woche in Bahrain mental und fahrerisch noch mehr Gas geben, sonst hat er endgültig verloren. Vor einem Jahr holte sich Rosberg in der Wüste die Pole-Position. Der Sieg beim dramatischen Nacht-Spuk ging mit einigen Wagenlängen Vorsprung an: Hamilton!

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