Seit Wochen geistern Betrugsvorwürfe gegen Ferrari durch die Formel 1. Die Italiener sollen mit dem Benzinsystem tricksen, ist man vor allem bei Red Bull überzeugt. Konkret soll zu gewissen Zeiten zusätzliches Benzin eingespritzt werden.
Der Automobil-Weltverband FIA wird nun von sich aus aktiv. Nach dem GP Brasilien hat die FIA diverse Benzin-Systeme konfisziert, obwohl keine offiziellen Proteste eingegangen sind. Das berichtet Auto, Motor und Sport.
Die FIA hat demnach das Benzin-System von Ferrari, eines von einem Ferrari-Kundenteam und eines von einem weiteren Team einkassiert. Diese sollen nun der Reihe nach untersucht und verglichen werden.
Es handelt sich bei den beschlagnahmten Teilen um Benzinleitungen, welche zwischen dem Durchflussmengen-Sensor und dem Motor liegen. Also in dem Bereich, wo Red Bull Schummeleien vermutet. Dort soll mit einem Trick mehr Benzin eingespritzt werden als erlaubt.
Die Untersuchungen werden in einem FIA-Labor durchgeführt. Es ist zu erwarten, dass dies mehrere Tage dauert.
Warum wurde die FIA aktiv?
Warum die FIA jetzt aktiv wurde, ob wohl es keinen Protest gibt, ist unklar. Zuvor stellte sich der Weltverband auf den Standpunkt, dass die Teams Protest einlegen sollen, wenn sie eine detaillierte Untersuchung wünschen.
Red Bull hat zweimal bei der FIA angefragt, ob gewisse Sachen erlaubt sind. Beide Male in Austin und Sao Paulo wurden dann technische Dokumente veröffentlicht, in denen allen Teams klar gesagt wurde, das sei nicht erlaubt.
Womöglich geht es der FIA nun darum, die Gerüchte auszuräumen und den offen schwelenden Konflikt zwischen den Top-Teams zu beenden. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wehrte sich in Brasilien und auch schon zuvor in Austin vehement gegen die Schummel-Vorwürfe der Konkurrenz. (sme)