Müssen wir schon vor dem 200. Formel-1-Einsatz von Red Bull in zwei Wochen in Austin die Grabesrede auf das Team des steirischen Dosen-Millardärs Dietrich Mateschitz (73) vorbereiten?
Die Situation um die Motorenfrage für 2016 ist längst eskaliert. Gerüchte und Meinungen (Ecclestone: «Wir haben nächstes Jahr 22 Autos») explodieren rund um die seit Wochen herumgeisternden Drohungen.
Und jetzt der Knaller. Die Bullen sollen in ihrer verzweifelten Lage den Kniefall vor Renault machen. Also jenem Motorenpartner, dem sie ihre Liebe gekündigt haben, weil die Erfolge ausbleiben. Verlieren ist auch im Sport eine Frage des Stils, des Charakters und der Ehre.
Niemand drohte in der goldenen Red Bull-Renault-Ära von 2010 bis 2013 mit je vier WM-Titeln bei den Fahrern (Vettel) und dem Team mit dem Rückzug. Mercedes und Ferrari bissen sich durch die harten und erfolglosen Jahre – und sollen jetzt die bösen Buben sein, weil sie ihrem grössten Rivalen nicht aus der PS-Patsche helfen. Dumm gelaufen.
Red Bull plant also, wieder ins französische Bett zu steigen, damit der Rückzug abgewendet werden kann. Renault-GP-Chef Abiteboul: «Das wird unser Vorstand kaum verstehen und gutheissen. Vor allem nach den vielen öffentlichen Ohrfeigen und Demütigungen gegen uns!»