Der Zug ins Fünfer-Mittelfeld mit Racing Point, McLaren, Renault, Ferrari und Alpha Tauri ist für Alfa-Sauber in der Corona-Saison längst abgefahren. Im Kampf um den 8. Platz zählt nach sieben Rennen jeder WM-Punkt. Noch liegt das Schweizer Team dank zwei Zählern von Giovinazzi im Spielberg-Startrennen (mit 9 Ausfällen!) vorne.
Bei Haas-Ferrari reichte es zu einem Punkt in Budapest. Das US-Team mit zwei Fahrern zwischen Genie und Wahnsinn (Grosjean stand immerhin zehnmal auf dem Podest) irrt von Freitag bis Sonntag jeweils durch alle emotionalen Höhen und Tiefen. Kurz: Man versteht weder Reifen noch Auto!
Unglücksrabe George Russell
Punktlos ist nur noch Williams-Mercedes. Aber mit dem stärksten Fahrer im Tal der Hoffnungslosen. George Russell (22) schaffte es 2020 schon fünfmal die erste Quali-Hürde zu überspringen! In Spa wurde er von Giovinazzi aus dem Rennen gerissen. Der Italiener baute in Belgien einen Horror-Unfall.
Diesmal riss es ihm sogar das linke Hinterrad weg. Die FIA untersucht, warum das Halteseil seinen Dienst versagte. Waren es die G-Kräfte beim Aufprall in einem ungünstigen Winkel? Eine Garantie gegen wegfliegende Räder gibt es nicht!
Monza 1995: Erstes Hinwiler Podest
Jetzt kehrt Alfa-Sauber nach Monza zurück. Dort wo es 1995 durch Frentzen den ersten Podestplatz für die Hinwiler gab. Mit Ski-Ehrengast und Maskottchen Vreni Schneider.
Wie in Montreal feierte Sauber in Monza schon viermal auf dem Treppchen. Letztes Jahr lieferte Giovinazzi im Tempo-Tempel mit Platz neun eines seiner besten Rennen ab. Aber er hat längst alle Streicheleinheiten verspielt.
Chef Vasseur spricht seit Wochen von Fortschritten beim C39. Doch die Resultate bleiben aus. «Wir brauchen bessere Startplätze und dann auch einmal Glück!» Aber eben: Das starke Mittelfeld frisst den Hoffnungslosen auch die noch so kleinen Punkte-Brosamen brutal weg.
PS: Monza wird am Wochenende zur leider leeren Kultstätte. Am Samstag ist es 50 Jahre her, seit Jochen Rindt in der Parabolica mit einer gebrochenen Bremswelle am Lotus in den Tod raste. Am Tag darauf feierten 200'000 Fans den ersten GP-Sieg des Tessiners Clay Regazzoni (starb 2006) – im Ferrari.