Natürlich hat in den ersten 90 Minuten auf dem gefährlichsten Strassenkurs der Welt noch niemand richtig den Hammer ausgepackt und die Leitplanken im Millimeter-Abstand gegrüsst! Nur Vettel am Casino oben und Vorjahressieger Rosberg in der Tabak-Kurve schauten mal kurz, ob die Leitplanken auch richtig montiert sind… Am Nachmittag musste dann Vettel in der Mirabeau mit dem Ferrari in den Notausgang.
Alle suchen im Fürstentum bis zu den 78 Chaos-Runden am Sonntag den maximalen Abtrieb, weil die Boliden ja richtig auf dem Boden «kleben» müssen. Sonst wird die Sache noch gefährlicher.
Die heisse erste Kurve
Ausritte in den Notausgang bei St. Devote nach Start und Ziel waren am Morgen schon die Höhepunkte – geliefert hat ihn übrigens nach einer halben Stunde als erster Haudegen der Spanier Fernando Alonso (33) im McLaren-Honda.
Später folgten ihm dort sein Landsmann Carlos Sainz (20) mit dem Toro Rosso-Renault, Daniel Ricciardo (25) im Red Bull-Renault und Neo-Papi Romain Grosjean (29) sowie Pastor Maldonado (30), beide im Lotus-Mercedes.
Am Nachmittag sorgte dann um 14.22 Uhr ein Merhi-Crash neben der Hafenschikane für die rote Flagge. Bei diesem Unterbruch meldete sich gleichzeitig ein starker Regen. Es war das Ende der geplanten Teufelsritte mit den 2015 erstmals eingesetzten superweichen Pirelli-Reifen.
Monaco: Hier hoffen alle
McLaren-Honda plant hier, im sechsten WM-Lauf 2015, endlich zu den ersten Saisonpunkten zu kommen. In Japan werden die Leute langsam nervös, denn so mühsam hat man sich in Tokio das Comeback beim alten (Sieges-)Partner McLaren nicht vorgestellt. Alonso, zweimal Sieger in Monte Carlo, kann hier sein Ausnahmekönnen beweisen. Wie am kurzen Nachmittag als Achter, während Jenson Button (35) wieder mal von einem technischen Defekt lange an den Trainings gehindert wurde – Platz 15.
Applaus für Super-Max (17)
Da Monaco als die grösste Fahrerstrecke im GP-Kalender gilt, gibt es immer wieder mal Überraschungen durch Piloten, die nicht gerade ein Superauto haben. So muss man auch auf Pérez und Hülkenberg im bisher klar unterlegenen Force India-Mercedes aufpassen. Erste Modifikationen sind in diesem Team – letztes Jahr noch WM-Sechster – erst für Silverstone (5. Juli) geplant.
Die erste Sensation war am Morgen Rang 2 für den Holländer Max Verstappen (17) bei seinem ersten Monaco-Auftritt: «Ich bin hier überhaupt noch nie gefahren!» Felipe Nasr und Carlos Sainz waren im Gegensatz zu Verstappen immerhin schon in andern Formel-Boliden durch die Häuserschluchten gerast.
Sauber muss besser werden
Bei Sauber-Ferrari war nicht nur am Morgen kaum was los. Wollte man da die Boliden nicht gefährden? Nun, der Hinwiler Glücksbringer, Olympiasiegerin Dominique Gisin (wird in zwei Wochen 30), half noch nicht: 16. Nasr, 18. Ericsson am Morgen und 17. Nasr, 20. Ericsson am Nachmittag. Bei 20 Autos (darunter beide normalerweise fünf Sekunden langsameren Marussia-Ferrari) keine gute Leistung. Nasr verriet: «Irgendwie bringen wir die Vorderreifen nicht auf Temperaturen. So sind wir natürlich zu langsam!»
Beim Seriensieger Mercedes lieferten sich Weltmeister Lewis Hamilton (30) und Vizechampion Nico Rosberg (29) wenigstens am Morgen ein kurzes Zeitenduell, bis Hamilton endlich mal richtig aufs Gas drückte – 1:18,750. Eine Sekunde schneller als Teamkollege Rosberg («Ich habe in der Tabakkurve angeschlagen»), der letztes Jahr hier mit 1:15,989 die Pole-Position geholt hatte.
Allerdings mit einem umstrittenen Manöver in Mirabeau, das in den letzten Sekunden eine Gelbphase auslöste und Hamilton auf seiner Pole-Jagd stoppte. Trotz heftigen Protesten des Briten wurde Rosberg damals nicht bestraft – und gewann das Rennen wie schon 2013. Hamilton hat bereits seine Rache angekündigt. Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda: «Lewis hat nichts vergessen!»
Hamilton, der am Nachmittag mit 1:17,192 wieder vorne lag, ist also heiss. Aber seine Jäger hier in der Qualifikation vom Samstag und im Rennen über 78 Runden am Sonntags (jeweils 14 Uhr, TV live) warten auf ihre Chance. Wer wird zum Helden, wer zum Deppen?
Interessant, dass Renault im ersten Training gleich seine vier Autos von Toro Rosso und Red Bull in die Top 7 brachte. Ja, wo die Motorenleistung nicht so ausschlaggebend ist, schlagen die Franzosen dank den guten Boliden zu! Auch am Nachmittag entdeckte man gleich drei Renault-Boliden in den besten sieben Positionen!
Am Freitag ist in Monte Carlo der freie Formel-1-Tag. Und es soll endlich wieder wunderschön und über 25 Grad warm werden. Die richtigen Voraussetzungen für die grosse Erholung der Stars auf ihren Booten oder Yachten!
Marcus Ericsson
«Im Vormittagstraining ging es darum, einige Einstellungen am Auto zu fahren. Dabei konnten wir nicht so viele Runden fahren, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber die Kilometer, die wir fuhren, brachten uns Runde um Runde weiter, was die Geschwindigkeit und das Vertrauen in den Sauber C34-Ferrari anbelangt. Zu Beginn des Nachmittagstrainings trat dann ein ERS-Problem auf und damit war das zweite freie Training für mich beendet. Das ist schade, der Nachteil hält sich jedoch in Grenzen, weil wegen des Regens ohnehin nicht viele Runden möglich gewesen wären. Dem Wochenende sehe ich weiterhin mit Zuversicht entgegen.»
Felipe Nasr
«Es war kein einfacher Tag für uns. Heute Morgen war es schwierig, die Vorderreifen zum Arbeiten zu bringen. Die Gründe dafür waren womöglich die niedrigeren Temperaturen sowie geringer Abtrieb. Am Nachmittag konnten wir noch ein paar Runden vor dem einsetzenden Regen fahren. Dabei stellten wir fest, dass ich beim Herausbeschleunigen aus den Kurven zu viel Zeit verliere. Bis zum Qualifying am Samstag müssen wir das verbessern.»
Marcus Ericsson
«Im Vormittagstraining ging es darum, einige Einstellungen am Auto zu fahren. Dabei konnten wir nicht so viele Runden fahren, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber die Kilometer, die wir fuhren, brachten uns Runde um Runde weiter, was die Geschwindigkeit und das Vertrauen in den Sauber C34-Ferrari anbelangt. Zu Beginn des Nachmittagstrainings trat dann ein ERS-Problem auf und damit war das zweite freie Training für mich beendet. Das ist schade, der Nachteil hält sich jedoch in Grenzen, weil wegen des Regens ohnehin nicht viele Runden möglich gewesen wären. Dem Wochenende sehe ich weiterhin mit Zuversicht entgegen.»
Felipe Nasr
«Es war kein einfacher Tag für uns. Heute Morgen war es schwierig, die Vorderreifen zum Arbeiten zu bringen. Die Gründe dafür waren womöglich die niedrigeren Temperaturen sowie geringer Abtrieb. Am Nachmittag konnten wir noch ein paar Runden vor dem einsetzenden Regen fahren. Dabei stellten wir fest, dass ich beim Herausbeschleunigen aus den Kurven zu viel Zeit verliere. Bis zum Qualifying am Samstag müssen wir das verbessern.»