Ohne neue Teile am Auto brachte der erste Testtag natürlich keine grossen Erkenntnisse. Und warum die Hinwiler als einziges Team nicht auf dem weichen Pirelli-Gummi unterwegs waren, bleibt ein Geheimnis.
Zum Pokern oder Bluffen ist der Sauber C35 zu schwach, die Ingenieur-Seite wohl nicht innovativ genug. Wer die Resultate anschaut, der sollte – so einige Leute im Team – gut über eine Sekunde von den aktuellen Rundenzeiten abziehen. Das soll der Zeitunterschied zwischen dem Medium-Reifen zum weichen Gummi sein.
Mit dieser gefährlichen Hochrechnung könnte Sauber heute im dritten Training und dann in der Qualifikation vom Samstag vielleicht Jagd auf das Manor-Mercedes-Duo mit Pascal Wehrlein und dem Indonesier Rio Haryanto machen.
Was für Aussichten! Aber es geht bei diesem Duell um den letzten WM-Platz um Millionen. Der Zehnte ist im grossen Topf mit über 40 Millionen Dollar dabei. Der Elfte kassiert einen Trostpreis von rund 10 Millionen Dollar! Momentan ist Sauber Zehnter (12. Ericsson in Bahrain), Manor Elfter (13. Wehrlein in Bahrain).
An der Spitze bei der Entwicklungsschlacht hat Ferrari auf Mercedes nur etwas Boden gutgemacht, weil die 4,655 km lange Strecke gut zu den Roten passt. Und Mercedes ist es nach 27 Siegen in den letzten 30 Rennen nicht unangenehm, wenn die Konkurrenz näher rückt.
Nach vorne drücken auch Red Bull, wo Verstappen jetzt Ricciardo nerven will, McLaren-Honda mit den Weltmeistern Alonso und Button, Force-India-Mercedes sowie Toro-Rosso-Ferrari, wo Kvyat einen schweren Stand gegen Sainz haben wird.
Einzige Aufregung: Esteban Ocon und Jolyon Palmer explodierte am gleichen Renault je ein Hinterreifen.