Auch in Austin sind die Augen auf das WM-Duell zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton gerichtet. Sechs Rennen vor Schluss führt Verstappen mit 262,5 zu 256,5 Punkten. Aber der Circuit of The Americas ist eine Hamilton-Strecke, fünfmal hat der Brite hier gewonnen.
Schon zweimal, in Silverstone und in Monza, hat es zwischen Max und Lewis gekracht. Neben der Strecke soll es bei aller Rivalität aber gesittet zu und her gehen – sagt zumindest Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas: «In der Türkei habe ich die beiden im Gespräch gesehen und es sah völlig normal aus. Es ist ein Wettbewerb und wenn man auf der Strecke gegeneinander kämpft, dann versucht man nicht, beste Freunde zu werden.»
Der Finne, der nächste Saison für Alfa-Sauber fährt, meint weiter: «Lewis und Max sind beide erwachsen und wissen, dass es zum Spiel dazugehört. Ich denke nicht, dass es irgendetwas Persönliches ist. Das ist meine Sicht darauf.»
Drei Motorenwechsel
Für Bottas macht so eine Rivalität den Rennsport aus: «Natürlich, wenn man sich nach einem Rad-an-Rad-Duell im Rennen danach auf dem Podium begegnet, dann ist man voller Adrenalin und es gibt vielleicht gewisse Spannungen. Aber das ist völlig normal in diesem Sport.»
Bottas gehört mit Sebastian Vettel und George Russell zum Fahrer-Trio, das im Rennen am Sonntag (21 Uhr) wegen Motorenwechsels in der Startaufstellung strafversetzt wird. Weil es beim Mercedes nur einen neuen Verbrenner braucht, kassiert Bottas aber lediglich fünf Plätze. Vettel und Russell müssen ganz nach hinten.
Mercedes überlegen
Das erste Training in Austin ist schon früh wegen eines Alonso-Drehers unterbrochen. Die Zeiten purzeln erst in der letzten Viertelstunde, als fast das komplette Feld die Soft-Reifen aufziehen lässt: Bottas gewinnt das Training vor Hamilton. WM-Konkurrent Verstappen verliert fast eine Sekunde auf die beiden Mercedes.
Die beiden Alfa-Sauber lassen aufhorchen: Antonio Giovinazzi wird Neunter. Kimi Räikkönen, der 2018 in Texas seinen letzten von 21 Siegen einfuhr, landet auf Platz zehn. Derweil soll die Übernahme des Hinwiler Rennstalls durch eine US-Investorengruppe um Michael Andretti auf Eis liegen. Der Kaufpreis sei zu hoch.
Hamilton und Verstappen Rad an Rad
Am Nachmittag will dann niemand die Karten so richtig auf den Tisch legen. Pérez deutet mit seiner Bestzeit aber an, dass Red Bull nicht so weit von Mercedes entfernt ist, wie das erste Training vermuten liess. Die beste Szene ist erneut den beiden WM-Giganten vorbehalten. Rad an Rad fahren Hamilton und Verstappen über Start und Ziel und durch Kurve 1. «Du dummer Idiot», ist der Holländer via Boxenfunk zu hören. Dazu schickt er einen nicht ganz ernst gemeinten Stinkefinger in Richtung des Briten.