Charles Leclerc (21) hat nicht nur in Italien die Herzen der Formel-1-Fans mit Vollgas erobert. Und Sebastian Vettel (32) rast weiter ungebremst ins Elend.
Bei Ferrari in Maranello sind die Rollen neu verteilt. Wenn die Roten 2020 einen neuen Anlauf Richtung WM-Titel machen, ist Leclerc der Star, der Mercedes-Ausnahmekönner Lewis Hamilton (34) vielleicht gefährden kann.
«In Monza hat Leclerc Vettel in die Rente geschickt», titelte in Spanien die Sportzeitung «Marca». Ein deutscher Agenturjournalist: «Vettel ist leider ein Auslaufmodell geworden!»
Vettel, bereits im fünften Ferrari-Jahr mit der Mission «WM-Titel» unterwegs, kennt die Szene. Wer den Schaden hat, der muss sich um den Hohn nicht mehr kümmern. Doch der Wahlschweizer weiss es selbst: «Mir unterlaufen zu viele Fehler! Aber ich liebe meinen Sport noch immer!»
Der vierfache Weltmeister von 2010 bis 2013 auf Red Bull ist diese Saison in eine Sackgasse gefahren. Das Problem Leclerc ist im mentalen Bereich grösser als er es zugeben will. Und im Fahrerlager findet er nur noch wenig Verbündete, die ihm Mut zusprechen. Das Geschäft ist brutal.
Berger: «Totgesagte leben länger»
Doch DTM-Chef Gerhard Berger (60), selbst zehnfacher GP-Sieger und als Teamkollege von Ayrton Senna entzaubert, warnt: «Schreibt Sebastian noch nicht ab. Totgesagte leben länger!» Der Österreicher würde Vettel (wie Kubica und Alonso) mit offenen Armen in der DTM empfangen!
Für Vettel werden die nächsten drei Rennen in Singapur, Sotschi und Suzuka gefährlich: Denn er hat für seine dumme Monza-Attacke gegen Stroll (nach einem Dreher) drei weitere Strafpunkte kassiert.
Bereits 9 Punkte auf dem Strafkonto
Vettel ist jetzt mit neun Punkten auf der schwarzen Liste die klare Nummer 1. Wer innerhalb eines Kalenderjahres 12 Punkte kassiert, muss ein Rennen zuschauen. Das wäre die Höchststrafe für den 52fachen GP-Sieger.
Erst in Austin werden ihm zwei Punkte gestrichen. Die bekam er, weil er bei Rot zu schnell war!
Von Montreal bis Monza
Die bestraften Vettel-Flops in der Saison 2019:
- In Montreal kürzte er als Leader eine Schikane ab, kam wieder vor Hamilton auf die Piste zurück. Vettel gewann zwar das Rennen, aber die 5-Sekunden-Strafe warf ihn hinter Hamilton zurück: Zwei Strafpunkte!
- In Silverstone krachte er einfach ins Heck von Verstappen (und sagte später sorry). Zwei Strafpunkte.
- In Monza dann eben die unsichere Rückkehr auf die Piste und Kollision mit Stroll (für die er sich beim Kanadier sofort entschuldigte). Drei Strafpunkte.