Mehrere Wochen sind seit dem Formel-1-WM-Final von Abu Dhabi vergangen. Viel Gras ist über die Vorkommnisse noch nicht darüber gewachsen – jedenfalls nicht bei McLaren-Chef Zak Brown. Der Amerikaner ist noch immer verärgert darüber, was auf dem Yas-Marina-Circuit passiert ist.
Nun hat Brown auf der Homepage seines Rennstalls Stellung zum Stand der Dinge in der Formel 1 genommen. Dabei kritisiert er insbesondere, wie die Top-Teams ihre Machtposition ausspielen. «Wir brauchen in der Formel 1 eine Reform. Das beste Beispiel, dass etwas nicht stimmt, war das kontroverse WM-Finale von Abu Dhabi.»
«Klare Wettbewerbsverzerrung»
Der Kalifornier regt sich besonders darüber auf, dass einige Teams mit anderen Rennställen kooperieren. Er sieht sich mit McLaren isoliert und daher im Nachteil. «Gewisse Teams sind konkurrenzfähiger, als sie es eigentlich sein dürften. Das widerspricht für mich dem Formel-1-Prinzip, wonach unsere Rennen ein Wettbewerb gleichberechtigter Konstrukteure sein sollte.»
Brown spielt die Nähe zwischen Red Bull Racing und AlphaTauri, zwischen Mercedes und Aston Martin sowie zwischen Ferrari und Haas an und sieht diese Situation als klare Wettbewerbsverzerrung. «Für mich wertet das ab, was es bedeutet, ein Grand-Prix-Rennstall zu sein. Die Königsklasse sollte aus zehn echten Konstrukteuren bestehen, wobei jedes Team alle für die Leistungsfähigkeit relevanten Teile selber entwerfen und bauen müsste.»
Zum Schluss seines Statements wünscht sich Brown eine klarere Machtverteilung im Dreieck Autosport-Weltverband FIA, «Formula One Management» und den Teams, mit deutlich weniger Einflussmöglichkeiten der Rennställe aufs Reglement. «Unser Sport braucht wieder eine starke Hand.»