Max Verstappen jüngster GP-Sieger
Vater Jos (44): «Ich habe einfach nur noch geheult!»

Weltmeister wie Damon Hill oder Jackie Stewart haben Max Verstappen (18) bereits mit dem jungen Michael Schumacher verglichen. Und Vater Jos: «Ich habe schon vor 15 Jahren gewusst, dass Max ein Grosser wird!»
Publiziert: 15.05.2016 um 23:29 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:22 Uhr
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Vater Jos strahlt mit GP-Sieger Max um die Wette.
Foto: Getty Images
Roger Benoit aus Barcelona

Der GP von Spanien am 15. Mai 2016 geht in die Formel-1-Geschichte ein: Max Verstappen ist der erste holländische Grand-Prix-Sieger in 939 Rennen. Und mit 18 Jahren, sieben Monaten und 15 Tagen auch der jüngste.

Gleich im ersten Rennen nach seiner Beförderung zu Red Bull schlug Max brutal zu. Obwohl in Hasselt (Belgien) geboren, fährt er mit holländischer Lizenz.

Wir sassen vier Tage vor seiner Premiere im A-Team der Bullen noch lange auf der Hotel-Terrasse des Ciutat-Hotels in Granollers. Max wie immer offen und voller Schalk. Als grosser Fan von Eindhoven war er voller Freude über den Titelgewinn, zwei Punkte vor Erzrivale Ajax.

Wir plauderten auch über seine Ziele nach 23 Rennen im Toro Rosso und vor dem ersten mit Red Bull: «Also mein erstes Podium muss es 2016 schon werden, sonst macht mir mein Vater bald Vorwürfe!»

Klar, Jos Verstappen, 107 Formel-1-Rennen  auf sechs verschiedenen Autos unterwegs, wurde 1994 als Benetton-Teamkollege von Michael Schumacher zweimal Dritter. In Spa und Budapest. In Hockenheim sass er im grössten Boxenfeuer aller Zeiten – und verbrannte sich nur die Augenlider.

In Barcelona spielten die Augen wieder ein Rolle. «Ich habe vor dem Fernseher einfach nur noch geweint, ja richtig geheult. Man kann es gar nicht beschreiben, was man in einem solchen Augenblick fühlt. Da fährt dein Sohn, den du ein Leben lang begleitet hast, zum ersten Sieg in der Formel 1.»

Jos weiter zu blick.ch: «Fünf Runden vor Schluss war ich sicher, dass er so eine Chance nicht mehr hergibt. Der Druck von Räikkönen war zwar da, aber an Max kommt keiner so schnell vorbei.»

Erstaunlich: Verstappen machte seinen zweiten Reifenstopp nach 34 Runden – und fuhr dann «wie auf Eeiern am Ende» die letzten 32 Runden ins Ziel. Da sagte selbst Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko: «Für so etwas brauchen andere Fahrer Jahre an Erfahrung!» Und im Hintergrund hüpfte Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz wie ein König durch die Gegend: Wieder ein goldener Sonntag für den Steirer, der in fünf Tagen 72 wird. Zwei Titel im Eishockey (Salzburg, München), Fussball-Meisterschaft mit Salzburg und Aufstieg mit Leipzig in die erste Bundesliga.

Und jetzt dieser Moment. Es hat Mateschitz einige Millionen geksotet, das holländische Juwel nach dem Fahrertausch nach Sotschi bis 2019 an Red Bull zu binden. Die Ausgaben haben sich schon gelohnt – und Ferrari guckt in die Röhre.

Für Max Verstappen war der erste Sieg zwar nicht selbstverändlich, aber er ist so selbstbewusst, dass er auf dem Podest und nachher nicht ausflippte. «Du kannst es einfach nicht glauben, wenn du auf der Boxentafel P+1 siehst. Du scheinst zu träumen – und dann ist sie plötzlich da, die karierte Flagge!»

Verstappen dankte dem ganzen Team und vor allem Papa Jos, «der mich von vier bis 16 Jahren überallhin zu den Rennen begleitete. Er hat immer an mich geglaubt. Dann hat mich Helmut Marko betreut und jeder Schritt war der richtige. Mit so einem Umfeld ist es etwas leichter zu leben!»

Max Verstappen hat die vielen Kritiken, die er mit 17 Jahren einstecken musste, verdrängt. «Ich wusste, was ich kann. Ich blieb mir immer treu und hoffe jetzt, dass mein Alter nicht mehr die Hauptrolle spielt.»

Bei der Medienkonferenz sagte neben Max der geschlagene Ferrari-Star Kimi Räikkönen (doppelt so alt wie Verstappen!): «Irgendwie ist es unheimlich. Da schlägt mich ein so junger Bursche, dabei kann ich mich noch an meine Formel-1-Rennen   gegen seinen Vater Jos erinnern.» Als Kimi 2003 in Malaysia sein erstes Rennen gewann, war Max gerade mal sechs Jahre alt!

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Die Sauber-Stimmen

Marcus Ericsson (12.; Startnummer 9):
«Ich freue mich über mein heutiges Resultat. Aus meiner Sicht sind wir mit einer guten Strategie ins Rennen gegangen. Auch mit meiner Leistung bin ich zufrieden, ich machte keine Fehler und konnte gute Rundenzeiten fahren. Ich würde sagen, dass war heute eines meiner besten Formel-1-Rennen bisher. Auch hier hatten wir mit der Performance des Autos zu kämpfen, wir haben ja keine Weiterentwicklungen am C35, dennoch konnte ich mich vor einem unserer Hauptkonkurrenten platzieren. Nun geht es nach Monte-Carlo.»

Felipe Nasr (15.; Startnummer 12):
«Insgesamt gesehen war es doch eher ein schwieriges Wochenende. Im Rennen hatte ich einen guten Start und konnte gleich in der ersten Runde einige Positionen gutmachen. Überrascht hat mich, dass wir von meiner ursprünglichen Zwei-Stopp-Strategie nicht auf drei Stopps gewechselt haben. Mit der Zwei-Stopp-Taktik kam ich nicht auf meine erwarteten Rundenzeiten. Der Abschnitt auf den Medium-Reifen war zu lang, daher verlor ich die Positionen wieder, die ich zu Beginn geholt hatte. Nun richten wir unseren Fokus auf das kommende Rennen in Monaco.»

Monisha Kaltenborn, Teamchefin:
«Ein Ergebnis, auf das man aufbauen kann. Marcus konnte sich hier mit einer sehr guten fahrerischen Leistung doch ins Mittelfeld kämpfen. Ein positives Zeichen, dass das Team braucht. Auch Felipe gab sein Bestes, war allerdings mit einer anderen Strategie unterwegs.»

Marcus Ericsson (12.; Startnummer 9):
«Ich freue mich über mein heutiges Resultat. Aus meiner Sicht sind wir mit einer guten Strategie ins Rennen gegangen. Auch mit meiner Leistung bin ich zufrieden, ich machte keine Fehler und konnte gute Rundenzeiten fahren. Ich würde sagen, dass war heute eines meiner besten Formel-1-Rennen bisher. Auch hier hatten wir mit der Performance des Autos zu kämpfen, wir haben ja keine Weiterentwicklungen am C35, dennoch konnte ich mich vor einem unserer Hauptkonkurrenten platzieren. Nun geht es nach Monte-Carlo.»

Felipe Nasr (15.; Startnummer 12):
«Insgesamt gesehen war es doch eher ein schwieriges Wochenende. Im Rennen hatte ich einen guten Start und konnte gleich in der ersten Runde einige Positionen gutmachen. Überrascht hat mich, dass wir von meiner ursprünglichen Zwei-Stopp-Strategie nicht auf drei Stopps gewechselt haben. Mit der Zwei-Stopp-Taktik kam ich nicht auf meine erwarteten Rundenzeiten. Der Abschnitt auf den Medium-Reifen war zu lang, daher verlor ich die Positionen wieder, die ich zu Beginn geholt hatte. Nun richten wir unseren Fokus auf das kommende Rennen in Monaco.»

Monisha Kaltenborn, Teamchefin:
«Ein Ergebnis, auf das man aufbauen kann. Marcus konnte sich hier mit einer sehr guten fahrerischen Leistung doch ins Mittelfeld kämpfen. Ein positives Zeichen, dass das Team braucht. Auch Felipe gab sein Bestes, war allerdings mit einer anderen Strategie unterwegs.»

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