Die Hinwiler Fans und die Ferrari-Chefs hatten sich schon beim Filmtag gewundert, wie ein Sauber-Ferrari-Pilot mit einem Stern auf dem Helm sich porträtieren liess.
Wehrlein: Sieg der Vernunft
Nun, der Fall ist eigentlich klar: Wehrlein ist ein Mercedes-Junior – und die Silberpfeile haben bestimmt für das Parken ihres Piloten in Hinwil Geld hingelegt. Da muss man eben auch mal faule Kompromisse eingehen. Am Ende siegte in allen Lagern jedoch die Vernunft. Stern weg!
Wichtiger ist die Frage, wie fit der Deutsche ist. Nach zwei Stunden war Wehrlein der einzige der zehn Fahrer, der sich noch keine gezeitete Runde notieren liess. Elfmal fuhr der Sauber-Pilot zwar raus, kam aber gleich wieder an die Boxen zurück. Er lernt wohl erst mal sein neues Spielzeug kennen… Inzwischen war auch Chefin Monisha Kaltenborn im Fahrerlager eingetroffen.
Wehrlein wird schneller
Um 11.20 Uhr dann endlich die erste volle Runde (4,655) für Wehrlein – 1:31,491. Dann 1:30,8, 1:33,6, 1:28,2, 1:33,4, 1:31,8. 1:36,9. Wenigstens sieben Runden am Stück. Aber natürlich noch weit weg von vernünftigen Zeiten. Die kamen bis zur Mittagspause bei weiteren 25 Runden – 1:23,336. Da kommt langsam Optimismus auf. Total 47 Runden: Der Rücken scheint zu halten. Am Nachmittag fährt trotzdem Marcus Ericsson. Wehrlein wird geschont.
Jagd auf die Bestzeit
Keine Wolke begleitete den Test-Zirkus in den ersten vier Stunden. Die Jagd nach der bisherigen Bestzeit von Bottas (Mercedes) mit 1:19,705 ist schon entbrannt. Sie dürfte am Nachmittag fallen…
Massa glänzt im Williams
Bei Williams-Mercedes liess man endlich wieder mal den Rückkehrer Felipe Massa (35) ran. Mit 1:19,726 kam er schon auf 0,021 Sekunden an die Bottas-Zeit heran. Der also immer noch superschnelle Brasilianer soll auch am Mittwochmorgen im Auto sitzen, ehe Neuling Lance Stroll (18) wieder ins Cockpit darf. Mit drei Ausritten hatte er letzte Woche für viel Aufregung und einen verlorenen Testtag gesorgt. Man darf gespannt sein, wie sich der in Genf lebende Kanadier bei seinem neuen Auftritt schlägt.
2017: Nur ein Boxenstopp?
Interessant, dass einige Gummiwalzen markiert sind und andere nicht. Die Erklärung laut Pirelli: Die einen werden in der Türkei hergestellt, die andern in Rumänien. Doch die Italiener bekamen bis jetzt sehr viel Lob für die Qualität aller sieben Mischungen. Ja, sie halten so gut, dass es 2017 bei den meisten Rennen nur noch zu einem Boxenstopp kommen soll.
Viele «neuen» Autos
Die meisten Teams haben ihre Boliden in den vier Tagen zwischen den Tests natürlich in den Fabrikhallen modifizieren lassen. Am meisten tat dies Weltmeister Mercedes mit einem neuen Unterboden, einer andern Verkleidung sowie geänderten Leitblechen und einer neuen Haifisch-Flosse zwischen Airbox und dem Heckflügel. Allerdings ist sie immer noch kleiner und eleganter als bei der Konkurrenz. Red Bull-Boss Horner versucht, diese unmöglichen Dinger noch vor Saisonende zu verbieten, was natürlich die Konkurrenz sofort ablehnt!
Roter Vettel mit 82 Runden
Alle Teams werden hier natürlich ein zweites Chassis einsetzen, damit man beim ersten Training am 24. März in Melbourne nicht mit einem ungetesteten Boliden antreten muss.
Fleissigster Mann bis zur Mittagspause war der Wahl-Thurgauer Sebastian Vettel mit 82 Runden oder 382 Kilometern im Ferrari. Der GP von Spanien führt hier jeweils über 66 Runden.
1. Massa (Williams) 1:19,726
2. Ricciardo (Red Bull) 1:19,900
3. Hamilton (Mercedes) 1:20,456
4. Vettel (Ferrari) 1:21,127
5. Ocon (Force India) 1:21,347
6. Magnussen (Haas) 1:21,676
7. Kvyat (Toro Rosso) 1:21,965
8. Vandoorne (McLaren) 1:22,698
9. Wehrlein (Sauber) 1:23,336
10. Palmer (Renault) 1:24,790
******
Testrekord 2017:
Bottas (Mercedes) 1:19,705
1. Massa (Williams) 1:19,726
2. Ricciardo (Red Bull) 1:19,900
3. Hamilton (Mercedes) 1:20,456
4. Vettel (Ferrari) 1:21,127
5. Ocon (Force India) 1:21,347
6. Magnussen (Haas) 1:21,676
7. Kvyat (Toro Rosso) 1:21,965
8. Vandoorne (McLaren) 1:22,698
9. Wehrlein (Sauber) 1:23,336
10. Palmer (Renault) 1:24,790
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Testrekord 2017:
Bottas (Mercedes) 1:19,705