Manor-Crashes in Singapur
Kvyat Schnellster – Rätsel um neuen Sauber

Der Smog hat sich aus Singapur verabschiedet – jetzt brennt das Feuer der Formel 1. Zuerst lagen die Silberpfeile von Rosberg und Hamilton vorne – später die Überraschung: Kvyat vor Räikkönen. Der “neue” Sauber C34 erlebte eine durchzogene Premiere.
Publiziert: 18.09.2015 um 13:45 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:27 Uhr
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Marcus Ericsson während der Night-Session unterwegs.
Foto: Lukas Gorys
Von Roger Benoit aus Singapur

Die Bedingungen waren für alle am Äquator ideal: 30 Grad und 38 Grad auf dem Asphalt. Nur die gefürchtete Luftfeuchtigkeit betrug stolze 82 Prozent!

Bei Sauber ruhen seit Freitag alle Hoffnungen auf dem total modifizierten Auto, das ja auch die Basis für 2016 bildet. Der C34 muss also mit dem neuen Front- und Hinterteil sowie dem neuen Diffusor (und vielen andern Teilen) in den letzten sieben Rennen noch einschlagen. Sonst droht ein harter Winter im Zürcher Oberland. Bis zum Teststart am 1. März 2016 in Barcelona…

Während Nasr (13.) und Ericsson (16.) im ersten Training ab 18 Uhr Lokalzeit (12 Uhr MEZ) noch über zwei Sekunden auf die Spitze verloren, ging es nach 22 Uhr besser. Beide Fahrer trennten auf den Rängen 12 (Nasr) und 13 (Ericsson) nur vier Hundertstelsekunden. Aber der Rückstand auf den Tagesschnellsten Kvyat (Red Bull-Renault) betrug nur noch 1,5 Sekunden. Auf dem Papier ein Fortschritt. Aber eben auch ein Rätsel.

Die erste Wahrheit wird man am Samstag ab 21 Uhr Loklazeit (15 Uhr MEZ) in der Qualifikation erfahren. Wie gut ist der “neue” Sauber wirklich – und haben die Mercedes-Stars im zweiten Training mit den Plätzen 4 (Hamilton) und 7 (Rosberg) nur geblufft? Und hat Mclaren-Honda wirklich Terrarin aufgeholt? Der achte

Letzte Chance für Rosberg

Der 13. WM-Lauf steht schon unter dem Motto: Allerletzte Chance für Nico Rosberg (30), um im Silberpfeil-Titelduell gegen Lewis Hamilton (30) vielleicht doch noch etwas Boden gut zu machen.

Doch der Deutsche wirkt etwas geknickt und sagt: “Ich bemühe mich noch daran zu glauben, dass ich 2015 Weltmeister werden kann!” Nach Optimismus tönt ein solcher Satz nicht. Im Mercedes-Trainingsduell liegt er gegen den entfesselten Briten bereits 1:11 hinten, nach Siegen 3:7.Platz von Fernando Alonso sorgte in Singapur vorerst für Applaus. Wie lange hält er an?

Hier siegen nur Champions

Und die Sieger-Statistik am Äquator, wo die Formel 1 seit 2008 auf dem Strassenkurs mit 23 Kurven unterwegs ist, spricht eine klare Sprache: Nur die drei Champions Vettel (3 Mal), Hamilton (2) und Alonso (2) holten in Singapur den grossen Pokal ab.

Wenigstens ein leichter Hoffnungsschimmer war für Rosberg die Bestzeit im ersten Abend-Training – 0,3 vor dem total entspannten Hamilton.

Für die erte Rodeo-Show zum Auftakt des dreitägigen Nachtspuks sorgte drei Minuten vor dem ersten Trainingsende Neuling Alexander Rossi (23) im Manor-Ferrari. Der Kalifornier, der Roberto Merhi (Sp) mit rund fünf Millionen Dollar abgelöst hat, zerlegte in Kurve 18 das Auto, löste eine Rot-Phase aus – das Ende des Trainings!

Vorher mussten einige Fahrer den Notausgang benutzen (darunter Hamilton, Vettel und Nasr), aber alle Mauern und Reifenstapel wurden bis zu Rossis Unfall noch nicht beschädigt.

Zweiter Manor-Nachtspuk

Die zweiten 90 Minuten hatten kaum begonnen, lag auch der Manor-Ferrari von Teamleader Will Stevens in der Mauer. Vor Kurve 8 hatte der Brite das langsamste Auto im feld aus der Kontrolle verloren. Rote Flagge für drei Minuten…

Es waren die beiden einzigen grossen Zwischfälle auf der geilsten Nachstrecke der Welt vor rund 25 000 Zuschauern.

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