Wenn der 30jährige Haudegen aus Venezuela spektakulär und meist am Limit kämpft, sind seine Gegner gewarnt. Vettel: «Wenn du mit Tempo 300 unterwegs bist, musst du wissen, wer neben dir fährt. Denn du kannst nicht jedem Rivalen vertrauen!»
Vor allem Maldonado nicht. Der sensationelle Sieger des GP Spanien von 2012 auf Williams-Renault fuhr meist ohne Rücksicht auf Verluste. Wie früher Senna oder Schumi.
«Mein Ruf stört mich nicht. Ich versuche nur das Beste aus jedem Auto zu holen», sagt der Mann, der jährlich gegen 40 Millionen Dollar von der Mineralöl-Staatsfirma PDVSA als Leihgabe in die Teams einbringt – und sich davon selbst ein fürstliches Honorar zahlt.
Klar, dass Maldonado in den meisten Teams beliebt ist – und selbst Sauber jagte im Herbst 2014 den Draufgänger. Doch der Pastor umarmte damals nicht die Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn, sondern wieder das Lotus-Team mit der neuen Mercedes-Power.
Ein guter Schritt. Nach fünf Ausfällen und einem 15. Platz in Bahrain kann Maldonado (2010 auch Sieger der GP2-Serie) jetzt endlich sein Talent zeigen, ohne von der Technik gestoppt zu werden. Zwei verdiente 7. Plätze in Montreal und Spielberg – 12 WM-Punkte. Das stärkt das Selbstvertrauen des «Verrückten».
Denn seine bisherige Bilanz nach 85 Formel-1-Rennen ist eher erschreckend: 28 Mal kam Maldonado nicht ins Ziel (16 Unfälle). Nur zehnmal gab es Punkte. 2011, 2013 und 2014 reichte es jeweils gerade mal zu einem Punkteplatz in den Top Ten! Aber jetzt haben sich Maldonado und Lotus angefreundet.