Machtwechsel in Monaco?
Red Bull nervt Mercedes – Ohrfeige für Ferrari

Der erste Tag beim Leitplanken-Tanz um die 18 Monaco-Kurven. Massa, Grosjean, Haryanto und Magnussen crashten. Und ein loser Kanaldeckel sorgte für die Aufregung des Tages. Am Ende lag Ricciardo (Red Bull) vor Mercedes – und Ferrari guckte ins Meer.
Publiziert: 26.05.2016 um 15:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:15 Uhr
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Der Schnellste am Nachmittag: Daniel Ricciardo.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Monaco

Am Ausgang der berüchtigten St. Devote, die zum Casino hochführt, also Sekundenbruchteile nach der Zielgeraden,  ist dieser kurze Kanaldeckel.  Die Autos haben ihn offenbar aus der Verankerung und der Verschweissung gesogen.

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Dadurch beklagte Rosberg einen Plattfuss und Button haute es an dieser Stelle die Vorderradaufhängung in Brüche. Jetzt wurden alle Kanaldeckel an der Strecke nochmals verschweisst!

Mercedes am Morgen vorne

Das erste Training wurde gleich zum Zeitduell  der beiden Crash-Helden von Barcelona. Sie lieferten sich schon nach wenigen Minuten den ersten Kampf. Hamilton legte mal mit 1:16,097 vor. Rosberg kam da vorerst nicht heran und drehte sich in der Schikane. Schnell kannte Hamilton seine ersten Gegner: Ricciardo und Verstappen im Red Bull. Der Australier mit dem neuen Wundermotor von Renault, Verstappen bekommt ihn erst in Montreal (12. Juni).

Vor einem Jahr hatte Hamilton hier auf dem 3337 Meter langen Teufelsritt mit 1:15,098 die Pole-Position geholt. 2011 schaffte es Vettel im Red Bull in 1:13,596 um die 18 Kurven und durch das 400 Meter lange Tunnel geflitzt!

Die vier Crashes

Nach 24 Minuten der erste Crash: Felipe Massa (35), bei Williams für 2017 schon fraglich, verlor in der ersten Kurve St. Devote den Williams-Mercedes aus der Kontrolle und schlug hinten sowie vorne in die Leitplanken.

Am Nachmittag, um 14.08 Uhr, zerlegten dann Grosjean am Tunnelausgang auf der rechten Seite den Haas-Ferrari. Kurz darauf knallt Haryanto im Manor links und rechts vor der Hafenschikane in die Leitplanken, blieb aber unverletzt. Um 15.08 Uhr knallte Magnussen (Renault) in der Zielkurve in die Leitplanken. Es war etwas los an diesem heiligen Fronleichnamstag.

Die Hassliebe Monte Carlo

Monte Carlo liebt oder hasst dich. Das alte Motto auch bei der 62. Austragung. Hier wurden viele Stars geboren, denn es ist das einzige Rennen, wo der Fahrer fast die grössere Rolle spielt als das Auto und der Motor.

Der Brasilianen Ayrton Senna (dreifacher Champion) siegte beim Klassiker sechsmal, der Schotte Jim Clark (zweimal Weltmeister) dagegen nie nie. Der einzige störende Punkt in der Monaco-Statistik für die Freunde der besten Fahrer aller Zeiten. Für die Schumi-Fans: Er siegt am Mittelmeer fünfmal.

Sauber: Angst vor Crash

Es wird bis zum Rennstart am Sonntag um 14 Uhr (TV live) sicher noch Überraschungen im letzten Training und in der Qualifiaktion geben. Nun, in den ersten 90 Minuten hielten sich am Donnerstag die beiden punktelosen Schlusslichter Manor-Mercedes und Sauber-Ferrari zurück, also fern von den Leitplanken. Ja, nur kein Riskio!  Vor allem die Schweizer können sich keinen Crash leisten, da auch die Ersatzteile knapp geworden sind!

Am Nachmittag verlor dann Manor das Auto von Haryanto  und Sauber arbeitete sich leider nicht nach vorne: 18. Ericsson, 20. Nasr. Da muss für die Hinwiler in der Qualifikation vom Samstag (TV live ab 13 Uhr) ein Monaco-Wunder her.

Red Bull stört Mercedes

Nach der Mittagspause legten dann die Bullen zu, Ricciardo gelang mit 1:14,607 eine Superzeit, Verstappen (4.) verlor mit dem alten Renault-Motor fast eine Sekunde. Und dahinter schlug auch Toro Rosso, das B-Team von Red Bull mit dem letztjährigen Ferrari-Motor (!) zu: Kvyat (5.) und Sainz (6.)

Mercdes musste die Überlegenheit von Red Bull akzeptieren, muss sich auf den Plätzen zwei und drei was einfallen lassen. Und Ferrari? Die Roten mussten sich mit  Räikkönen (7.) und Vettel (9.) hinten anstellen. So wird es hier in den Häuserschluchten nichts mit dem ersten Ferrari-Sieg seit 2001 von Schumi.

Rosberg mit Manager Berger

WM-Leader Nico Rosberg (30) sorgte auch neben der Strecke für eine Überraschung. Der Deutsche hat sich im laufenden Vertragspoker mit Mercedes einen prominenten berater zugezogen: Gerhard Berger (57), der zehnfache GP-Sieger aus dem Tirol. Rosberg kassiert momentan etwa die Hälfte von Hamilton (35 Millionen Euro), will natürlich jetzt näher ans Hamiltons Gehalt. Auch Mercedes pokert, will dem vierfachen Saisonsieger und dem Monaco-Gewinner von 2013, 2014 und 2015 nur einen Einjahresvertrag für 2017 geben. Derjenige von Hamilton läuft erst Ende 2018 aus. Und es ist nie gut, wenn in einem Topteam beide Verträge gleichzeitig beendet sind.

Bianchi-Klage gegen alle

Wie der Londoner “Telegraph” berichtet, will die Familie jetzt alle für den Tod ihres Sohnes Jules verantwortlich machen. Dieser war am 5. Oktober 2014 in Suzuka im strämenden Regen und bei doppelt geschwenkten gelben Flaggen (!) mit dem Manor abgeflogen und gegen einen Bergungs-Bagger gedonnert. Mitte Juli 2015 starb dn-Klage richtet sich gegen den Weltverband FIA, das Formel-1-Management FOM und das Marussia-Team (jetzt Manor). Will man da einige leichte Millionen rausschlagen?

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Zwei «produktive» Trainings für Sauber

In einer Pressemitteilung äussert sich Sauber zu den heutigen Trainins in Monaco. Demnach sei der heutige Tag im Fürstentum positiv verlaufen, die Trainings seien «produktiv» gewesen. Bei den warmen Temperaturen fuhren die beiden Piloten Ericsson und Nasr erstmals mit den ultraweichen Reifen.

Marcus Ericsson: «Wir konnten heute auf beiden Reifenmischungen viele Kilometer sammeln und dadurch viele Daten generieren. Nachdem eine unterschiedliche Fahrzeugeinstellung nicht das erwartete Ergebnis gebracht hat, gingen wir gegen Ende des Trainings wieder auf die herkömmliche Einstellung zurück.»

Felipe Nasr: «Vor allem auf dem Stadtkurs in Monaco ist es wichtig, viele Runden zu fahren. Das haben wir heute getan. Erstmals in diesem Jahr fuhren wir auf den ultraweichen Reifen. Auf diesen hatte ich am Nachmittag mit der Balance des Autos zu kämpfen. Diesbezüglich haben wir für morgen einiges zu tun.»

In einer Pressemitteilung äussert sich Sauber zu den heutigen Trainins in Monaco. Demnach sei der heutige Tag im Fürstentum positiv verlaufen, die Trainings seien «produktiv» gewesen. Bei den warmen Temperaturen fuhren die beiden Piloten Ericsson und Nasr erstmals mit den ultraweichen Reifen.

Marcus Ericsson: «Wir konnten heute auf beiden Reifenmischungen viele Kilometer sammeln und dadurch viele Daten generieren. Nachdem eine unterschiedliche Fahrzeugeinstellung nicht das erwartete Ergebnis gebracht hat, gingen wir gegen Ende des Trainings wieder auf die herkömmliche Einstellung zurück.»

Felipe Nasr: «Vor allem auf dem Stadtkurs in Monaco ist es wichtig, viele Runden zu fahren. Das haben wir heute getan. Erstmals in diesem Jahr fuhren wir auf den ultraweichen Reifen. Auf diesen hatte ich am Nachmittag mit der Balance des Autos zu kämpfen. Diesbezüglich haben wir für morgen einiges zu tun.»

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