Bei Ferrari war man froh, dass im Bahrain-Endspurt nicht Hamilton sondern Bottas hinter dem fast schon gummilosen Leader Vettel lag. Der Brite hätte dem Deutschen bestimmt mehr Dampf gemacht.
Bottas, im Ziel 0,6 Sekunden hinter Vettel, wirkte hilfos und sagte selbst: «Nachher machst du dir natürlich Gedanken, was du in jeder Kurve hättest anders machen können. Aber ich glaube, ich bin ein gutes Rennen gefahren!»
Was Kampfgeist, mit Talent gepaart, bedeutet, zeigte Hamilton in der fünften Runde. Trotz der Startplatzstrafe (Getriebewechsel) angefressen, überholte er zwischen zwei Kurven gleich drei Fahrer. Und zwar keine Nasenbohrer, sondern alles Punktesammler hier in der Wüste: Hülkenberg (6.), Alonso (7.) und Ocon (10.).
Hamilton sieht Ferrari im Moment vorne
Ein Teamverantwortlicher der Konkurrenz lachte: «Unsere beiden Fahrer hätten den Vettel gepackt!»
Hamilton (6,5 Sekunden hinter Vettel Dritter): «Wir haben jetzt zwei enge Schlachten gegen Ferrari verloren. Sie sind momentan etwas stärker – und wir müssen einfach bessere Arbeit abliefern. Ich bin sicher, dass wir schon am nächsten Sonntag in Shanghai zurückschlagen. China ist unser Schlachtfeld!»
In der Hybrid-Aera seit 2014 haben die Silberpfeile noch keinen GP von China verloren! Dreimal siegte Hamilton, einmal Rosberg.
Vettel: «Verdient gewonnen»
Sollte Ferrari auch bei der dritten WM-Runde für eine Überraschung sorgen, hätte die WM 2018 plötzlich einen andern Favoriten! Und Toto Wolff sowie Niki Lauda würden bei Mercedes noch mehr leiden.
Vettel: «In Bahrain haben wir verdient gewonnen, weil wir die Pace hatten. Aber die letzten fünf Runden waren wegen den nachlassenden Reifen verdammt anspruchsvoll.»
Nicht jeder hätte im Kampffeuer an der Spitze mit den weichen Reifen 39 Runden überstanden. «Wichtig ist jetzt aber nur, dass der beim Boxenhalt von Kimi verletzte Mechaniker Francesco so schnell wie möglich gesund wird.»
Aus Respekt vor den gefährlich lebenden Schraubern schickte Ferrarierstmals einen Mechaniker als Begleitperson des Siegers aufs Podest!