Lewis fährt ohne Rücksicht – Nico zu weich
Hamilton zerlegt Rosberg

Die Gentlemen bitten zur Kasse! Aber nicht in der Formel 1. Dort herrscht meist die Gesetzlosigkeit. Rosberg hat es in Austin erfahren. Hamilton lässt grüssen!
Publiziert: 27.10.2015 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:41 Uhr
Die heisse Szene nach dem Start: Hamilton (2.v.r.) drängt Rosberg (r.) von der Strecke – und schon ist der Pole-Mann nur noch auf dem fünften Platz. Links: Kvyat, Pérez und Ricciardo.
Foto: AFP
Von Roger Benoit

Die erste Kurve. Leader Rosberg lässt sich von Hamilton im andern Mercedes nach aussen drängen («Er hat mich sogar berührt!») – der Deutsche verhindert den Crash, und schon sind sein Teamkollege, Kvyat, Ricciardo und Pérez vorbei!

«Dass er so rüberzieht, geht gar nicht», wettert Rosberg am Ende. Er hat wohl Japan vergessen, wo der Brite das Gleiche mit Pole-Mann Rosberg gemacht hat! Böse Buben leben wohl länger!

Auch wenn sich Hamilton am Funk sofort für die Aktion beim Team entschuldigt, fährt Rosberg mit dem Frust weiter, liegt sogar wieder in Führung, als er 40 Kilometer vor dem Ziel das Auto kurz verliert – und Hamilton vorbeirast. An den TV-Schirmen ist bei dieser Szene ein leichtes Schmunzeln der Silberpfeil-Bosse Wolff und Lauda zu erkennen!

Auch sie wissen: Solange Hamilton neben Rosberg fährt, heisst der Sieger am Ende immer Lewis! Die Kritik verfolgt Nico schon lange: zu brav, zu weich, mental zu schwach – und nur auf der Jammerbühne an vorderster Front. Dies alles spielt dem exzentrischen und auf der Strecke knallharten Hamilton in die Karten.

Und seit dem Teamcrash in Spa 2014, als Rosberg abgestraft wurde, wirkt Nico ein­geschüchtert. Einer der intelligentesten Piloten im Feld geht eben im entscheidenden Moment vom Gas. Das nützt Lewis eiskalt aus.

Jetzt hat die Teamleitung verkündet, wegen Austin mit Hamilton zu reden. Der neue dreifache Weltmeister wird sich die «Silber-Schelte» anhören und mit einer Party die Sache schnell wieder vergessen.

McLaren hat 13 Jahre lang versucht, sein Baby Hamilton zu kontrollieren. «Es war oft die Hölle, aber bei Mercedes bin ich endlich frei,» sagt Lewis und geniesst es. Sein einmaliges Talent hilft ihm dabei.

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