Dieser Teufelskerl! Lewis Hamilton fährt in der Quali zum Grossen Preis von Kanada voll am Limit und schafft Historisches. Mit seiner Zeit von 1,11,459 Minuten pflückt er sich den Uralt-Streckenrekord von Ralf Schumacher (1,12,275) aus dem Jahr 2004 im BMW-Williams.
Damit nicht genug: Es ist gleichzeitig die 65. Pole des dreifachen Weltmeisters, der damit mit Ayrton Senna gleichzieht. Wir erinnern uns: Michael Schumachers Weltrekord liegt bei 68. Poles ...
Hamilton und Montreal, das passt einfach. Zum sechsten Mal steht er hier (wie Schumi) nach der Quali auf Platz eins, fünfmal hat er das Rennen in Kanada bereits gewonnen.
Wunderschöne Geschichte: Für die Egalisierung von Sennas Marke schenkt dessen Familie Hamilton nach der Quali den Original-Helm Ayrtons! «Ich bin sprachlos. Da denkt die Familie meines grössten Idols an mich – und schenkt mir einen Originalhelm von Ayrton. Ich bin sprachlos, einer der glücklichsten Tage meiner Karriere! Und Gott möge die ganze Familie beschützen», sagt ein emotional gerührter Lewis mit dem Helm in der Hand.
Was passiert wohl, wenn Hamilton den Pole-Rekord von Michael Schumacher egalisiert? Lewis: «Daran will ich gar nicht denken. Ich freue mich jetzt einfach nur über das schönste gelbe Geschenk, das man mir machen konnte!»
Alles ready fürs Königsduell
Hinter Hamilton wechseln sich Ferrari und Mercedes ab: Vettel auf zwei, Bottas auf drei, Räikkönen auf vier. Der Sieg dürfte einmal mehr nur über die beiden grossen Favoriten-Teams gehen.
Bemerkenswert viel holt auch wieder Fernando Alonso aus seinem McLaren raus: Mit Platz 12 darf der Spanier den Umständen entsprechend zufrieden sein.
Sauber ganz hinten
Wir haben die Bilder von Monaco noch im Kopf: Pascal Wehrlein klebt mit seinem Sauber-Boliden vor dem Casino an der Wand. Und nun, zwei Wochen später, sehen wir den Deutschen wiederum ausser Gefecht.
In Kurve eins des Circuit Jacques-Villeneuve liegt er nach einem Dreher im Reifenstapel. Quali-Ende in Q1 und den letzten Platz in der Tasche. «Das war klar mein Fehler», meint Wehrlein danach im Wissen, dass er bereits in der ersten Runde an gleicher Stelle von der Piste abkam.
Bitter: Für Teamkollege Marcus Ericsson läufts nur bedingt besser. Zwar crasht der Schwede nicht, doch über den zweitletzten Platz kommt er nicht hinaus. Die letzte Startreihe geht nach Hinwil – das wird ganz schwierig fürs Schweizer Team am Sonntag (20 Uhr MESZ, live auf BLICK).
Für Wehrlein ist dies gleichzeitig die erste Quali-Niederlage im internen Stallduell gegen Ericsson, 4:1 heissts neu beim Sauber-Team. Damit bleiben noch drei Piloten mit weisser Weste: Massa (7:0 gegen Stroll), Hülkenberg (7:0 gegen Palmer) und Alonso (6:0 gegen Vandoorne).
Und dann kommts noch schlimmer
Nach dem Rennen gibts für die Hinwiler noch einen Nackenschlag obendrauf. Der gecrashte Wehrlein muss das Getriebe wechseln und wird um weitere (virtuelle) fünf Plätze zurückversetzt. Zudem ist der neue Heckflügel Schrott, der alte muss wieder her. Konsequenz: Der Sauber-Pilot wird wohl aus der Boxengasse starten.
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So lief die Quali
Qualifikation, 1. Teil (18 Minuten)
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1. Bottas 1:12,685
2. Hamilton
3. Vettel
4. Verstappen
5. Massa
6. Pérez
7. Ocon
8. Ricciardo
9. Räikkönen
10. Alonso
11.Grosjean
12. Kvyat
13. Hülkenberg
14. Palmer
15. Sainz 1:14,051
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16. Vandoorne 1:14,182
17. Stroll
18. Magnussen
19. Ericsson 1:14,495
20. Wehrlein 1:14,810
Qualifikation, 2. Teil (15 Minuten)
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1. Hamilton 1:12,496
2. Bottas
3. Räikkönen
4. Vettel
5. Verstappen
6. Ricciardo
7. Massa
8. Pérez
9. Ocon
10. Hülkenberg 1:13,408
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11. Kvyat 1:13,690
12. Alonso
13. Sainz
14. Grosjean
15. Palmer
Qualifikation, Pole-Kampf (12 Minuten)
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1. Hamilton 1:11,459
2. Vettel 1:11,789
3. Bottas
4. Räikkönen
5. Verstappen
6. Ricciardo
7. Massa
8. Pérez
9. Ocon
10. Hülkenberg