Es ist nicht das erste Mal, dass Formel-Fahrer zu schnell über Autobahnen oder Landstrassen jagen. Der Tessiner Clay Regazzoni (starb 2006) hatte einst auf seinem Ferrari ein Schild im Heck: Tempo 300.
Alesi: «Ich sass schon einige Stunden in meinem Mercedes. Ich wollte von Avignon so schnell wie möglich auf den Nürburgring, wo mein Sohn Giuliano für nächste Saison einen Formel Renault testen durfte! In der Formel 4 hat er dieses Jahr schon Rennen gewonnen!»
Auf der A64 und B52 bei Trier kam der 201-fache GP-Starter am Dienstag Nachmittag in eine Videoüberwachung: Über 140 statt 80 km/h!
Die Polizei nahm die Verfolgung auf. Alesi raste unbeirrt weiter, ahnte von nichts: «Die fuhren ohne Blaulicht und Uniform.» Als sie ihn trotzdem stoppen konnten, waren die beiden Polizisten überrascht.
Obwohl die Behörden keinen Namen bekanntgaben («es war ein Ex-GP-Pilot vor rund 20 Jahren») war sofort klar: Es musste Jean Alesi sein, der seit Jahren in Genf wohnt.
Alesi zu Blick.ch: «Die Polizisten waren sehr nett, wir diskutierten über den Rennsport. Aber sie wollten dann trotzdem über 1'000 Euro von mir zur Sicherstellung. Zudem werde ich wohl für zwei Monate meinen Führerausweis für deutsche Strassen abgeben müssen!»
Bereits vor zwölf Jahren war der Wahlschweizer auf einer französischen Autobahn mit 181 km/h erwischt worden – erlaubt sind 130 km/h.
Alesi, der in seiner Karriere für sechs Teams fuhr (fünf Jahre bei Ferrari und 1998/99 auch für Sauber) hatte seinen einzigen GP-Sieg am 11. Juni in Montreal auf Ferrari gefeiert – an seinem 31. Geburtstag!