Krise bei Ferrari, Rosberg schläft, Sauber auf Ingenieur-Suche
Das sind die Baustellen in der Formel 1

Nach vier Juli-Schlachten, die alle Lewis Hamilton gewann, gehts am 26. August mit dem ersten Spa-Training weiter. Nicht alle Fahrer oder Teams können die Ferien sorgenlos geniessen.
Publiziert: 02.08.2016 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:20 Uhr
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Bei Sauber fehlen die technischen Chefdenker.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Hockenheim

Die Formel 1 ist neun Rennen vor WM-Ende eine riesige Baustelle. Bei Nico Rosberg (31) muss im mentalen Bereich gearbeitet werden.

«Wir werden mit ihm reden und das Problem besprechen. Er muss wieder an sich glauben, dann ist er für Lewis weiter eine Gefahr», sagte Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda zu BLICK.
Innerhalb von 64 Tagen hat sich Rosbergs 43-Punkte-Vorsprung in einen 19-Punkte-Rückstand verwandelt. Vor allem wegen den zwei verpennten Starts in Budapest und Hockenheim.

Dass am Sonntag dann auch noch seine Boxencrew versagte und die Stoppuhr zu spät drückte, kostete Rosberg (4.) das Podest. Er hatte für sein Foul an Verstappen eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe erhalten.

Diese musste er beim nächsten Boxenhalt absitzen, bevor die Mechaniker ans Auto durfen. Der Mercedes-Mann an der Stoppuhr pennte, liess die Schrauber 8,6 Sekunden warten…
Nun, beim nächsten GP in Spa ist Rosberg seinen Albtraum beim Start los – Hamilton fährt von ganz hinten los! Beim WM-Leader, der schon mit dem letzten Aggregat unterwegs ist, wird gleich an zwei Antriebssträngen alles gewechselt (Turbolader, Elektro-Motor usw.). Strafe: letzter Startplatz.

Die Rechnung ist einfach: Wenn Rosberg in Belgien gewinnt, muss Hamilton 7. werden, um mit 223:223 vorne zu bleiben. Dem Briten ist sogar mehr zuzutrauen. Chef Toto Wolff: «An einem guten Tag ist Lewis unschlagbar!»

Bei Sauber ist die Baustelle nach dem 15. Nuller trotz der Finanz-Rettung nicht kleiner geworden. Es fehlen die tech­nischen Chefdenker in Hinwil. Und Ericsson sowie Nasr gehören offenbar auch nicht zu den besten Entwicklungsfahrern. Die neuen Besitzer müssen auf dem kleinen Transfermarkt der guten Ingenieure schnell handeln. Mehr Power kann man leider nicht kaufen! Und vielleicht flammt der Flirt mit Honda wieder auf.

Ferrari ist nach 18 sieglosen Rennen kaum in Ferienlaune. Red Bull hat sie überholt. Baustellen, wohin man schaut: Auto, Motor, Strategie – da können sich Vettel/Räikkönen noch so den Arsch abfahren. Gestern hat der genervte Vettel in Fiorano mit einem umgebauten 2015er-Auto erstmals den neuen Gummi 2017 auf trockener und nasser Piste getestet. Vorne sind die Walzen 60 mm breiter (305 statt 245), hinten 80 Millimeter (405 statt 325). Morgen darf Buemi in Mugello für Red Bull ran.

Bei Williams (vier Punkte aus den letzten drei Rennen!) denkt man sogar über einen doppelten Fahrerwechsel nach: Bottas und Massa weg?

Beim Werksteam Renault (bisher nur 6 Punkte aus Sotschi) das gleiche Problem: Magnussen und Palmer zittern!

McLaren-Honda wird bald Alonso/Vandoorne als neues Fahrerduo bekanntgeben. Der Spanier: «2017 kämpfen wir vorne mit!» Aber noch ist das Team eine Baustelle!

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Die Sauber-Stimmen aus Hockenheim:

Marcus Ericsson (Startnummer 9): «Wenn man bedenkt, dass wir aus der letzten Startreihe ins Rennen gegangen sind, war es kein schlechtes Rennen. Ich hatte einen ordentlichen Start und konnte schon vor der ersten Kurve einige Konkurrenten überholen. Doch dann bremste ein Fahrer vor mir so abrupt, dass ich auch stark bremsen musste und nach der ersten Kurve wieder ans Ende des Feldes zurückfiel. Eine Enttäuschung nach diesem Start. Natürlich bin ich mit Platz 18 nicht zufrieden, wir wussten allerdings, wie hart es in diesem Rennen werden würde. Wir haben das, was möglich war, versucht.»

Felipe Nasr (Startnummer 12): «Das war heute kein guter Tag für mich. Dabei konnte ich nach dem Start gleich einige Positionen nach vorne rücken. Doch meine Reifen verloren zu schnell an Haftung. Dann büssten wir beim ersten Boxenstopp Zeit ein, weil ich die Crew zu spät darüber informierte. Als ich einige Runden vor dem Ende des Rennens plötzlich an Motorleistung verlor, musste ich wegen technischen Schwierigkeiten vorzeitig stoppen. Schade, dass ich dieses Rennen so beenden musste, doch auch das gehört eben zum Motorsport.»

Monisha Kaltenborn, Teamchefin: «Ein schwieriges Wochenende, das für uns durchaus positiv begonnen hatte, aber leider am Sonntag mit P18 und einem Ausfall endete. Wir fokussieren uns nun darauf, dass wir nach der Sommerpause neue Teile bringen können und erwarten uns dann eine Verbesserung der Performance am Sauber C35-Ferrari.»

Marcus Ericsson (Startnummer 9): «Wenn man bedenkt, dass wir aus der letzten Startreihe ins Rennen gegangen sind, war es kein schlechtes Rennen. Ich hatte einen ordentlichen Start und konnte schon vor der ersten Kurve einige Konkurrenten überholen. Doch dann bremste ein Fahrer vor mir so abrupt, dass ich auch stark bremsen musste und nach der ersten Kurve wieder ans Ende des Feldes zurückfiel. Eine Enttäuschung nach diesem Start. Natürlich bin ich mit Platz 18 nicht zufrieden, wir wussten allerdings, wie hart es in diesem Rennen werden würde. Wir haben das, was möglich war, versucht.»

Felipe Nasr (Startnummer 12): «Das war heute kein guter Tag für mich. Dabei konnte ich nach dem Start gleich einige Positionen nach vorne rücken. Doch meine Reifen verloren zu schnell an Haftung. Dann büssten wir beim ersten Boxenstopp Zeit ein, weil ich die Crew zu spät darüber informierte. Als ich einige Runden vor dem Ende des Rennens plötzlich an Motorleistung verlor, musste ich wegen technischen Schwierigkeiten vorzeitig stoppen. Schade, dass ich dieses Rennen so beenden musste, doch auch das gehört eben zum Motorsport.»

Monisha Kaltenborn, Teamchefin: «Ein schwieriges Wochenende, das für uns durchaus positiv begonnen hatte, aber leider am Sonntag mit P18 und einem Ausfall endete. Wir fokussieren uns nun darauf, dass wir nach der Sommerpause neue Teile bringen können und erwarten uns dann eine Verbesserung der Performance am Sauber C35-Ferrari.»

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