Erst nächste Woche hat die FIA Zeit, die komplizierten Hybrid-Ungeheuer (1,6 Liter mit sechs Zylindern) der beiden Superstars genau zu kontrollieren. Drei Tage brauchen die Experten, um dem Geheimnis der versiegelten Motoren auf die Spur zu kommen. Da diese Motoren alle immer wieder gebraucht wurden, war eine Kontrolle während der Saison nicht möglich.
In beiden Lagern sieht man der Routinekontrolle gelassen entgegen, auch wenn bis dann der WM-Titel von Lewis Hamilton (30) noch nicht ganz offiziell sein wird.
Natürlich war gestern bei der Bekanntgabe der FIA-Kontrolle die Aufregung bei den Medien gross. Aber Vettel sagte klar: «Da müssen wir alle keine Angst haben!»
Bei ihm wird der Siegesmotor von Singapur, bei Hamilton der Motor vom Austin-Triumph untersucht.
Und sollte die FIA zum Beispiel bei Hamilton etwas Irreguläres finden, dann droht natürlich die Disqualifikation von der WM 2015. Doch Teamkollege Rosberg würde den WM-Titel nicht automatisch erben, weil ja beide Silberpfeile mit demselben Aggregat unterwegs sind!
Ein Fehlverhalten bei den beiden Superfirmen würde wohl den grössten Shitstorm in der Formel 1 aller Zeiten hervorrufen. Fast zu vergleichen mit dem weltweiten Skandal von VW mit den falschen Abgaswerten.
Für Hamilton ist ab heute in Abu Dhabi nur eines wichtig: «Ich muss mit meiner Startnummer 44 auf die Siegesstrasse zurück – es wäre mein Beitrag für die kommenden Nationalfeiertage in Abu Dhabi.» Der Wüstenstaat feiert gleich eine Woche lang sein 44-jähriges Bestehen.
Aber vorher will Hamilton endlich sine 50. Pole-Position. Diese jagte er seit sechs Rennen vergeblich. Die letzten fünf WM-Läufe stand Rosberg auf der Pole. Den Rekord hält übrigens Senna mit acht Poles in Serie.
Gute Neuigkeiten von Red Bull: Der Rennstall gab gleich drei Sponsor-Deals mit Felgen (OZ), Uhren (Tag Heuer) und Computer (Siemens) bekannt. Doch Red-Bull-Besitzer Mateschitz äussert sich auf seinem Online-Portal kritisch, droht weiter mit Ausstieg.