Doch die Plätze 5 (Hamilton) und 8 (Russell) müssen der Konkurrenz zu denken geben. Beide fuhren stets mit dem harten, also weissen Gummi. Alle andern packten schon den weichen Pneu (Rot) aus. Die Zeitdifferenz ist rund eine Sekunde!
Der Skandal von 2023
Das Gespenst von 2023 mit den unsäglichen Track Limits in den Kurven 9 und 10 ist weg. Wer dort die Piste verlässt, wird von einem temporären und 2,5 Meter breiten Kiesbett gebremst.
Der GP von Österreich wurde vor einem Jahr zum Skandal und Ärgernis: 132 gestrichene Runden, 84 Track-Limits-Vergehen und über 25 Strafen: Das Rennen kam nach der Zieldurchfahrt zur Farce. Es dauerte Stunden bis zum offiziellen Resultat.
60 Minuten – mehr nicht
Das dritte Sprint-Wochenende nach Shanghai und Miami zwingt die Fahrer und Teams, sich voll auf das erste und einzige Training zu konzentrieren. Mehr als 60 Minuten hat niemand Zeit, das Auto abzustimmen. Das ewige Jammern der Topteams nützt nichts.
Sprint-Quali um 16.30 Uhr
Denn es folgen auf dem 4,318 km langen Kurs Sprint-Qualifikation (Freitag um 16.30 Uhr), der Sprint am Samstag um 12 Uhr und dann um 16 Uhr die Pole-Jagd für den elften WM-Lauf. Der steigt am Sonntag um 15 Uhr über 71 Runden.
Auch in Spielberg, wo bis zum Renntag endlich die Sonne und die Hitze (rund 30 Grad) die Regie übernommen haben, steht das Transferkarussell im Mittelpunkt.
Sainz nur noch frustriert
Und da bremst der Spanier Carlos Sainz (29) weiter das Rennen um die Cockpits für 2025. Wie lange schauen da die früheren Favoriten Audi-Sauber und vor allem Williams zu? Seit Flavio Briatore (74) als neuer Alpine-Zampano dem Noch-Ferrari-Piloten ein Angebot gemacht hat, will Sainz jetzt noch mehr Bedenkzeit.
Die neueste Entwicklung stellt überraschend den 20. der aktuellen WM in den Vordergrund: Valtteri Bottas (34). Der Mann mit dem Velo soll zu seinem ersten Team (Williams) zurückkehren, wenn Sainz dort absagt. Und sonst ist er neben Ocon auch Kandidat für den zweiten Haas-Sitz hinter Oliver Bearman. Weil man dort den schnellen Magnussen offenbar loswerden will.
Als Bottas noch schnell war
Mit dem Williams-Mercedes stand Bottas 2014 hier in Spielberg neben Teamkollege und Pole-Mann Massa erstmals in der ersten Reihe. Im Rennen holte Bottas hinter dem Mercedes-Duo Rosberg und Hamilton als Dritter den ersten von 67 Podestplätzen.
Man kann es eben nicht ändern: Die Talente wie Drugovich, Vesti oder Doohan haben weiter kaum Chancen, weil die meisten Teams kein Vertrauen oder eben Mut zum Risiko haben.
Neuer Verstappen-Wirbel
So kann man nur hoffen, dass das wieder erwachte Mercedes-Team 2025 wirklich Andrea «Kimi» Antonelli (17) einsetzt, wenn Verstappen nicht kommt. Die Dementis von Super-Max sind weiter nur halbherzig.
Eins ist klar: Zurzeit hält nur der Holländer die Bullen im Gespräch. Und Papa Jos (letzte Woche bei einem Rallye-Unfall in Belgien trotz Totalschaden unverletzt) soll hier jetzt doch nicht beim Legendenrennen in einem alten Red Bull (RB8) sitzen. Offenbar kam das Veto von Red Bull-Chef Horner. Flammt da der alte Krieg wieder auf?
Rot wegen Max – Sauber dabei
In der 32. Minute sorgte dann der dreifache Weltmeister für die erste rote Flagge, als er auf der Zielgeraden den RB20 plötzlich ausrollen liess – totaler Elektrikschaden? Kurze Reparatur, dann ging es wieder Richtung Bestzeit
Als das Sauber-Duo Zhou und Bottas als erste den roten Soft-Reifen aufzog, sah man sie plötzlich auf den Positionen 7 und 8. Am Ende: 14. Zhou, 15. Bottas.