Etwas wird sich die ganze Saison nie ändern: Der Spanier Roberto Mehri und der Brite Will Stevens werden unter normalen Umständen immer die letzten Plätze belegen. Wie am Freitag in den Trainings zum GP von Österreich. Nur am Morgen grüsste Defekt-Vettel vom 20. Rang…
An der Boxenmauer schaute der dritte Mann bei Manor-Marussia wie bereits in Kanada aufmerksam zu: Fabio Leimer (26). Seine GP-Premiere am Freitag liess das Team platzen. Nun, nächste Woche soll der Mann aus Rothrist AG in England eine Sitzprobe machen.
«Wir hoffen jetzt, dass es dann am Freitag, 3. Juli in Silverstone klappt. Wir haben jetzt auch die Superlizenz bei der FIA bezahlt», verriet Leimers Manager Mangold gegenüber blick.ch. Die kostet übrigens 15 000 Dollar!
Das erste Training war fast dramatischer als einige Rennen in dieser Saison. Alonso blieb in seinem weiterhin spukenden McLaren-Honda in der ersten Runde liegen. Natürlich mit Elektronikproblemen. Wenigstens konnte der Spanier im neutralen Gang noch an die Boxen zurückrollen.
Vettels Ferrari abgeschleppt
Dann mussten Pérez und Sainz in der ersten Kurve zaubern, um nicht abzufliegen. Kurz darauf, nach 23 Minuten, erwischte es Vettel zwischen Kurve eins und zwei. «Im vierten Gang lief gar nichts mehr», sagte der Wahl-Thurgauer und liess seinen Ferrari abschleppen. Antriebswelle gebrochen!
Während Vettels Fussmarsches an die Boxen hatte dort sein Chef Maurizio Arrivabene Glück, dass er nicht von Ex-Ferrari-Pilot Felipe Massa (Williams-Mercedes) angefahren wurde. Beim nächsten Halt ging dann der höfliche Brasilianer, der hier 2014 sensationell die Pole-Position eroberte (die einzige Niederlage der Werks-Mercedes in den letzten 26 Rennen) zum Ferrari-Chef und entschuldigte sich. Auch das gibt es noch in der Formel 1.
Mit der ersten Rechtskurve hatten die meisten Fahrer – wie mit der vorletzten Ecke – irgendwann mal Probleme. Da wird es am Sonntag beim achten WM-Lauf (Start um 14 Uhr, TV live) sicher einige heikle Situationen geben.
Auch Mateschitz flucht
Thema Nummer eins ist eine längere Aussage von Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz (71) über die momentane Situation im Team der fast hoffnungslosen Bullen. Gelesen auf der Internet-Seite von Red Bull, speedweek.de: «Renault hat uns die Motivation und das Geld genommen. Der Spass ist weg – und wenn wir nicht Weltmeister werden können, müssen wir uns den Einsatz in der Formel 1 überlegen. Wie viele Dinge müssen noch passieren, dass wir die Freude ganz verlieren!»
Es sind Worte, die man seit Wochen auch vom Grazer Red-Bull-Teamberater Dr. Helmut Marko hören und lesen kann. Man darf aber nie vergessen, dass Red Bull zwischen 2010 und 2013 alle acht WM-Titel eroberte (Vettel und das Team). Ob die Anklagen gegen den angeschlagenen französischen Motorenpartner der Sache dienlich sind?
Mercedes ohne Gegner
Das erste Training? Rosberg und Hamilton (letztes Jahr in dieser Reihenfolge Doppelsieger) machten die Konkurrenz wieder einmal chancenlos. Nur Räikkönen (Ferrari) verlor weniger als eine Sekunde. Dahinter Bottas (Williams-Mercedes, Nasr im Sauber-Ferrari sowie das Red-Bull-Duo Kvyat und Ricciardo, die ihre Motoren wechseln müssen (der verbotene Fünfte ist dran).
Auch bei beiden McLaren-Honda muss man bereits das fünfte PS-Herz einbauen. Beide Teams müssen wegen den Strafen (mindestens zehn Startplätze) damit rechnen, dass sie am Sonntag die beiden letzten Startreihen bilden!
So werden am Sonntag einige Nachzügler nach vorne kommen. Wenigstens in der Startaufstellung zur offenbar sonnigen Jagd über die 71 Runden auf der 4,326 km langen Berg- und Talstrecke.
2. Training: Vettel vorne
Wie am Morgen blieb das Wetter wechselhaft, der Regen hatte sich nur kurz in der Pause gemeldet. Auch am Nachmittag verabschiedeten sich viele Autos in Turn 1 und 8 kurz von der Strecke. Weltmeister Hamilton tat dies im Silberpfeil innerhalb von zwei Minuten gleich dreimal!
Der Brite musste sich im zweiten Training mit Platz 5 begnügen – eine halbe Sekunde hinter Ferrari-Star Vettel. Dazwischen Rosberg, Räikkönen und als Überraschung Maldonado im Lotus-Mercedes!
Sauber besser als erwartet
Beide Sauber-Ferrari hielten sich auf dem Kurs mit nur zehn Kurven erstaunlich gut. Während am Morgen Nasr als Fünfter den zu viele Fehler machenden Teamkollegen Ericsson (15.) klar schlug, landete der Brasilianer am Nachmittag auf dem 9. Rang, der Schwede auf Position 13.
Die Frage der Hinwiler Fans: Kann man dies zu besseren Startplätzen als zuletzt und vor allem wieder zu WM-Punkten ausnützen? Der WM-Sechste aus dem Zürcher Oberland ist unter Druck geraten: Force India-Mercedes und Toro Rosso-Renault sind knapp vor WM-Halbzeit dran!
Felipe Nasr ist optimistisch, er sagt zu blick.ch: «Ich liebe diese Strecke und habe hier 2014 auch in der GP2 gewonnen!»
Marcus Ericsson (Startnummer 9): «Es war für uns ein guter Trainingstag in Spielberg. Verglichen mit unserer Performance in Montreal, sind wir hier konkurrenzfähiger, was erfreulich ist. Wir haben heute an beiden Autos verschiedene Fahrzeugabstimmungen getestet, dabei sammelten wir interessante Daten, die wir heute Abend analysieren werden.»
Felipe Nasr (Startnummer 12): «Insgesamt können wir heute zufrieden sein. Wir konnten in beiden Trainings unser Programm abarbeiten. Dabei fuhr ich durchaus konkurrenzfähige Rundenzeiten. Im Vergleich zu Montreal hatte ich auch ein besseres Gefühl mit den Bremsen. Auch die Balance des Autos ist gut, was mich für das Wochenende zuversichtlich stimmt.»
Marcus Ericsson (Startnummer 9): «Es war für uns ein guter Trainingstag in Spielberg. Verglichen mit unserer Performance in Montreal, sind wir hier konkurrenzfähiger, was erfreulich ist. Wir haben heute an beiden Autos verschiedene Fahrzeugabstimmungen getestet, dabei sammelten wir interessante Daten, die wir heute Abend analysieren werden.»
Felipe Nasr (Startnummer 12): «Insgesamt können wir heute zufrieden sein. Wir konnten in beiden Trainings unser Programm abarbeiten. Dabei fuhr ich durchaus konkurrenzfähige Rundenzeiten. Im Vergleich zu Montreal hatte ich auch ein besseres Gefühl mit den Bremsen. Auch die Balance des Autos ist gut, was mich für das Wochenende zuversichtlich stimmt.»