Die Formel 1 ist eine Geldvernichtungsmaschine. Die Formel 1 ist eine Zweiklassengesellschaft. Einige Könige, viele Bettler. Und die Formel 1 ist nach wie vor ein gigantisches Haifischbecken, in dem sich windige Vermittler und Scharlatane tummeln.
Unter diesen kritischen Gesichtspunkten muss man auch die neusten Verhandlungen des Sauber-Rennstalls sehen. Und nimmt man die vielen vermeintlich positiven Signale und Kontakte der letzten Jahre zum Massstab, dann könnte man angesichts der jetzigen Diskussionen resigniert zur Frage kommen: Ein weiteres Luftschloss?
Vielleicht. Hoffentlich aber nicht. Natürlich muss Sauber-CEO Monisha Kaltenborn auch jetzt nach jedem Strohhalm greifen. Sie, die tagtäglich um die weitere Existenz dieses traditionellen Rennstalls kämpft, hat dieses Mal aber klare Signale, dass es sich bei den jetzigen Interessenten um eine Lösung handelt, die mehr ist als ein Strohhalm.
Die nächsten Tage und Wochen werden Klarheit bringen. Klarheit darüber, ob man bei Sauber endlich eine nachhaltige Lösung findet. Denn findet man nicht schnell einen starken, potenten und seriösen Partner, dann ist Sauber kaum mehr zu retten.
Die Strategie «von der Hand in den Mund» wird nicht weiter funktionieren. Dafür ist die Luft viel zu dünn geworden.
Aber die Hoffnung lebt. Ein Ende von Sauber wäre ein Debakel für den Schweizer Motorsport. Und eine persönliche Tragödie für Peter Sauber. Der so viel für den Sport in diesem Land getan hat.