Titelverteidiger Lewis Hamilton fährt in Le Castellet mit seinem 79. Grand-Prix-Sieg weiter in die Geschichtsbücher. Aber jetzt wird die eigene Dominanz sogar dem fünffachen Weltmeister selbst zu langweilig!
Hamilton hat nach dem Rennen Mitleid mit den Fans, die eine öde Prozession ohne Spannung sehen mussten: «Wenn man sagt, es war langweilig, dann verstehe ich das. Aber nicht wir Fahrer schreiben die Regeln!»
Der Mercedes-Superstar rechnet mit den F1-Bossen ab. «Wir sollten gewisse Leute unter Druck setzen, sie sollten ihren Job anständig machen. Das versuchen sie zwar auch. Aber seit vielen, vielen Jahren treffen sie falsche Entscheidungen!»
Ein Hoffnungsschimmer für spannendere Rennen sind die neuen Regeln ab 2021. Nun haben die F1-Bosse auch eingesehen, dass die Fahrer mitreden sollten, wie künftig wieder mehr überholt werden kann.
Nur: Nicht alle eingeladenen Fahrer kommen nach Paris zum Auto-Weltverband FIA, um zu diskutieren. Das ist eben auch Teil der Ego-Gesellschaft Formel 1 – wer gerade in einem starken Auto sitzt, will diesen Vorteil nicht hergeben.
Mit Hamilton sagt der beste Fahrer im besten Auto allerdings: «Ich bin nach Paris gefahren, um mich einzubringen. Es geht nicht um mich, ich will einfach nur helfen. Ich habe die Formel-1-Bosse und die Teamchefs getroffen. Ich habe das Vertrauen, dass es besser werden kann!» Die Fans können nur hoffen, dass der Seriensieger Recht behält. (md)