Seltsam, dass der Sohn von des 81-jährigen Ex-Weltmeisters Mario Andretti (1978 auf Lotus) öffentlich kaum darüber redet. Auf Twitter hat er allerdings «interessante News» angekündigt.
«Längste Reise in die USA»
Das Schweizer Team hatte auf dem Weg von Zürich nach Austin, wo heute das erste Training beginnt, oft Gelegenheit über den möglichen Verkauf des Teams zu sprechen.
Sportdirektor Beat Zehnder zu Blick: «Es war meine längste Reise in die USA. Insgesamt waren wir 38 Stunden unterwegs!» Ein Wahnsinn in der heutigen Zeit.
Zwei Flüge gestrichen
Die Odyssee begann schon in Zürich. Der United-Flug nach Washington wurde gestrichen. Umbuchung auf eine Maschine nach Boston.
Weil man dort zu spät ankam, musste die Truppe ins Hotel. Am nächsten Morgen sollte es mit der Delta nach Austin gehen. Flug wegen technischer Probleme gestrichen. Also wieder warten, bis man am Abend mit einem Tag Verspätung in Texas ankam.
200 Mitarbeiter weg?
Die grosse Diskussion drehte sich aber nur um die fremde Übernahme – und da zeichnete motorsport-total.com ein Schreckensszenario: Andretti soll eine Entlassung von 200 Mitarbeitern planen.
Aber es wurde auch spekuliert, dass am ersten Austin-Trainingstag das US-Talent Colton Herta (21) in einem Alfa-Sauber 60 Minuten lang fahren darf. Als Teil des Deals.
«Vor allem die Briten haben Mühe»
Der frühere Formel-1-Chef Bernie Ecclestone (90), hinter den Kulissen weiter über fast alles informiert («Man hat ja so seine ewigen Freunde») zu Blick: «Ich glaube kaum, dass es zum Formel-1-Deal mit Andretti kommt. Die Schweiz ist ja nicht gerade der ideale Formel-1-Ort für Ausländer. Auch wenn die Bedingungen mit der tollen Fabrik und dem Windkanal eigentlich gegeben sind. Vor allem die wichtigen Briten kommen hier nicht richtig auf Touren, hauen aus persönlichen Gründen relativ schnell wieder ab! Sie fühlen sich ohne Fish and Chips einfach nicht wohl. »
Bereits Peter Sauber (78) hatte sich früher immer wieder aufregen müssen, dass die Formel-1-Insel Schweiz für die Stars auf der technischen Seite keine grossen Anreize bietet und das Leben für verheiratete Mitarbeiter viel zu teuer ist.
Sauber die Nummer 4
Deshalb ist es – auch für Ecclestone (der seit über 35 Jahren in Gstaad BE wohnt) – fast ein Wunder, dass Sauber hinter Ferrari, McLaren und Williams das viertälteste Formel-1-Team ist.
Das verdankt man nur Peter Sauber, der mutig durch alle Tiefen ging. Seit fünf Jahren verfolgt er die Szene aus sicherer Distanz, kann sich allerdings über die Resultate «sehr freuen» oder eben «auch nerven!»