«Ideen von Liberty sind zerfahren»
GP-Promoter kritisieren F1-Besitzer

In welche Zukunft steuert die Formel 1? Die Rennpromoter sind mit dem eingeschlagenen Weg der Liberty-Gruppe nicht einverstanden.
Publiziert: 30.01.2019 um 15:34 Uhr
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Unter Beschuss: F1-Boss Chase Carey und die Liberty-Gruppe.
Foto: Lukas Gorys

Anfangs Woche machte eine Meldung die Runde, wonach die amerikanische Liberty-Gruppe ihre Rechte an der Formel 1 nur gut zwei Jahre nach der vollständigen Übernahme bereits wieder verkaufen wolle.

Nun geraten die F1-Bosse vonseiten der Rennpromoter unter Beschuss. Diese äussern in einem Statement ihre Sorgen über die Zukunft der Motorsport-Königsklasse. Die Kritikpunkte der Promoter-Vereinigung Fopa:

  • Durch den Trend hin zum Pay-TV würden Fans den freien Zugang zur Formel 1 und die Rennen somit auch Zuschauer verlieren. 
  • Die neuen Ideen der F1-Besitzer seien unklar. Die GP-Promoter würden zu wenig in die Diskussionen miteinbezogen. 
  • Neue Rennen würden zulasten der bisherigen Strecken in den Kalender aufgenommen. 

Der letzte Punkt zielt auf den geplanten GP in Miami ab. Den dortigen Organisatoren wurde ein Gewinnbeteiligungs-Modell offeriert. Dies widerspricht der gängigen Praxis, wonach für die Ausrichtung eines Rennens saftige Gebühren anfallen. Beispielsweise müssen die Silverstone-Vermarkter alleine für den diesjährigen GP gut 26 Millionen Franken auf den Tisch legen. 

«Miami scheint so einen kostenlosen Deal zu bekommen», sagt Silverstone-Promoter und Fopa-Vorstand Stuart Pringle zur «Daily Mail». «Wenn das so weitergeht, wird die Formel 1 zukünftig auf zweitklassigen Kursen fahren – wenn überhaupt. Alle sind verärgert. Die Ideen von Liberty sind ungleich.»

Allerdings ziehen nicht alle Promoter am gleichen Strick. Gemäss «motorsport-total.com» stehen nur 16 der 21 Rennveranstalter hinter dem Statement. Russland, Japan, Bahrain, Abu Dhabi und China fehlten bei den Gesprächen. Sotschi-Promoter Sergei Worobiew sagt deshalb: «Das Statement ist ziemlich zahnlos. Alle angesprochenen Probleme werden zusammen mit Liberty Media gelöst.»

Immerhin soll ein Treffen der Promoter mit Liberty am Dienstag gefruchtet haben. «Unsere Message ist angekommen», sagt Stuart Pringle. «Schlussendlich streben wir alle nach dem gleichen Ziel: einem gesunden Sport.» (cmü)

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