Der damalige Langstreckenpilot bei Sauber-Mercedes erfuhr durch seinen Manager Willi Weber, dass bei Jordan ein Platz frei ist, da Gachot (Be) wegen eines Pfefferspray-Angriffs auf einen Taxifahrer im Knast sass.
Also rief Weber bei Eddie Jordan an: «Nimm Michael, er ist sauschnell.» Der Ire lächelte: «Ich habe mit Johansson schon einen Ersatzmann. Und: Wer zum Teufel ist dieser Schumacher? Kennt er überhaupt die Strecke?» Weber begann zu lügen («Ja, wie seine Westentasche!»), bekam für 80'000 Dollar einen Test in Silverstone.
Nach wenigen Runden bekamen die Verantwortlichen Angst, holten Schumacher an die Boxen und sagten: «Fahr bitte etwas langsamer, wir brauchen das Auto für den GP von Belgien!» Schumi wunderte sich: «Ich war doch gar nicht am Limit.
Später erfuhr ich, dass ich schneller als Mika Häkkinen war!» Für 300'000 Mark, die Peter Sauber im Auftrag von Mercedes hinlegen musste, bekam Schumi den Sitz, qualifizierte sich als Siebter!
Doch im Rennen blieb er nach wenigen hundert Metern stehen: kaputte Kupplung. Schumi hatte das Team im Training noch gewarnt: «Die Kupplung schleift!» Doch Eddie Jordan entschied aus Finanzgründen, diese nicht zu wechseln. Und verflucht diesen Entscheid noch heute.
Denn Benetton mit Falvio Briatore an der Spitze schnappte ihm den ungeschliffenen Diamanten Schumi sofort weg. 1992 holte er sich dann an seiner Geburtsstätte in Spa bereits den Premieren-Sieg. Es folgten noch fünf weitere Triumphe auf dem gefährlichsten Kurs der Welt. Ayrton Senna schaffte es fünfmal, Kimi Räikkönen viermal!