Es war einiges los auf der 5,807 km langen Strecke in Suzuka. Und nach 22 Minuten sogar die erste rote Flagge: Der WM-Dritte Valtteri Bottas (28), nach eigenen Angaben «ausser Form», verliert nach der «Löffelkurve» den Mercedes aus der Kontrolle und schlägt rechts in die Leitplanken. Vorne der Flügel weg, Unterboden kaputt und hinten ein Plattfuss. Bottas: «Man versucht eben die ganze Strecke auszunützen – und dann kann es eng werden…»
Bottas: Bestzeit und Unfall
Kurz zuvor war der Finne mit 1:29,055 die Bestzeit gefahren – 0,014 vor Teamkollege Hamilton. Doch Bottas ist angefressen. Mercedes hatte nach Malaysia Metallspäne im Getriebeöl gefunden. Und aus Vorsicht liess man jetzt ein neues Getriebe einbauen, ein Rennen vor der erlaubten Tausch. Also fünf Strafplätze.
Der Strafen-Wahnsinn
Da liegt er nur an vierter Stelle der «Sündenliste» beim GP von Japan. Die Motorenopfer (bei den sechs Einheiten im Antriebsstrang): Sainz (Toro Rosso-Renault) bekommt 20 Strafplätze wie Palmer (Renault) – und Alonso (McLaren-Honda), der bereits den zehnten Motor einsetzen muss, muss sogar 35 Positionen zurück.
Wieder profitiert Sauber…
Und was macht die FIA für nächste Saison? Man will bei 21 Rennen nur noch drei Motoren (bisher vier) erlauben… Da können wir jetzt schon auf ein neues Debakel warten. Wie in Monza, als neun Fahrer nicht dort starten konnten, wo sie sich qualifiziert haben. Sauber profitierte damals beim GP Italien mit den neuen Startplätzen 11 und 12… Auch diesmal bleiben die Hinwiler von den hintersten Startpositioinen verschont. Im dritten Training gabs fast logisch die beiden letzten Plätze, aber diesmal Ericsson 0,12 Sekunden vor Wehrlein.
Räikkönen in der Mauer
Kaum war das Suzuka-Training nach dem Bottas-Zwischenfall wieder freigegeben worden, crashte der WM-Vierte Kimi Räikkönen (in zehn Tagen 38) nach der Degner-Kurve und kurz vor der Unterführung in die Reifenmauer. Dabei knickten links vorne und hinten die Räder – und erste Analysen sprachen von einem Getriebeschaden. Dieser wurde bestätigt und kostet auch dem zweiten Finnen eine Strafe von fünf Startplätzen.
Die Stars der letzten 90 Minuten hiessen Esteban Ocon als Sechster im Force India-Mercedes. Der Franzose ist der einzige Fahrer, der dieses Jahr neben Hamilton immer ins Ziel kam und dabei nur in Monte Caerlo (12.) nicht punktete.
Honda-Fans hoffen…
Auch Dauer-Pechvogel Hülkenberg (Renault) überraschte mit Platz sieben, wie Alonso als Achter mit einem wieder mal total neuen Motor. Können die japanischen Fans im Honda-Land (so heisst der Vergnügungspark in Suzuka) auch am Sonntag jubeln? Das bisher beste Resultat von McLaren-Honda: Alonso Sechster in Budapest.