1. Der Start
In diesem Jahr bestimmt zu 100 Prozent der Fahrer, ob der Start gelingt oder nicht. Die Ingenieure können ihm am Funk nicht mehr helfen. Es ist nur noch ein Kupplungspedal am Lenkrad erlaubt und es darf keine Referenzpunkte an der Kupplungswippe geben.
2. Das Gewicht
Das Mindestgewicht steigt von 702 auf 728 Kilogramm.
3. Das Auto
Die Gesamtbreite des Autos steigt von 180 auf 200 Zentimeter, die der Verkleidung von 140 auf 160 Zentimeter. Der Frontflügel ist 180 statt 165 Zentimeter, der Heckflügel 95 statt 75 Zentimeter breit und 80 statt 95 Zentimeter hoch. Die Diffusorhöhe steigt von 12,5 auf 17,5 Zentimeter, dessen Breite von 100 auf 105 Zentimeter. Für die Leitbleche vor den Seitenkästen ist mehr Platz. Das resultiert in 30 Prozent mehr Abtrieb und in 10 Prozent mehr Luftwiderstand. Die Autos werden zwar 20 km/h langsamer auf den Geraden, aber bis zu 40 km/h schneller in den Kurven. Mit Fliehkräften bis zu 5 g.
4. Die Reifen
Die Breite des Vorderreifens steigt von 24,5 auf 30,5 Zentimeter, die des Hinterreifens von 32,5 auf 40,5 Zentimeter. Das bedeutet 25 Prozent mehr Auflagefläche, also kürzere Bremswege und bessere Beschleunigung.
5. Die Bremsen
Die maximale Dicke der Bremsscheiben wird von 28 auf 32 Millimeter angehoben.
6. Der Motor
Die Entwicklung ist frei. Die Beschränkung über Entwicklungs-Token wurde aufgehoben. Dafür gelten neue Gewichtslimits für die teuren Komponenten: Die Elektromaschine MGU-K muss mindestens 7 Kilogramm wiegen, die MGU-H mindestens 4. Das Mindestgewicht für Kolben und Pleuel beträgt jeweils 300 Gramm. Die Kurbelwelle darf nicht leichter als 5,3 Kilogramm sein. Pro Fahrer sind nur jeweils vier Einheiten von Verbrennungsmaschine, Turbolader, MGU-K, MGU-H, Batterie und Leistungselektronik für die 20 Rennen gestattet. Im letzten Jahr waren es fünf.
7. Das Benzin
Die Gesamt-Spritmenge für eine Renndistanz wird von 100 auf 105 Kilogramm angehoben. Das sind rund 142 Liter für die maximal 310 Kilometer einer GP-Distanz.
8. Das Safety-Car
Wird ein Rennen bei starkem Regen hinter dem Safety-Car gestartet, erfolgt bei Freigabe des Rennens ein stehender Start.
9. Das Helmdesign
Pro Jahr ist weiter nur eine Änderung des Designs erlaubt.
10. Die Zweite Liga
Die Kategorie unter der Formel 1 heisst jetzt nicht mehr GP2, sondern Formel 2. Unter diesem Namen wurde die Meisterschaft 1967 geboren und bis 1984 fortgeführt. Von 1985 bis 2004 hiess sie Formel 3000, dann GP2. Gleich zehn der elf Rennen finden im Rahmen der Grand Prix-Wochenende statt. In der Formel 2 sind auch zwei 19-jährige Schweizer vertreten. Der Genfer Louis Delétraz fährt für Racing Engineering, der Walliser Ralph Boschung für Campos.
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Kommentar von BLICK-Benoit: Nur Hamilton fährt «gerade» – es lebe die 44
Die Frage ist so einfach – und es gibt ja auch nur 20 Antworten: Wer wird 2017 Weltmeister? Zum Glück können wir nach den acht Barcelona-Tagen den Kreis schnell einengen: Testsieger Ferrari, Champion Mercedes und die roten Bullen werfen ihre sechs Piloten in die Titel-Schlacht. Vor Aussenseitern kann nicht mal gewarnt werden.
Fünf Tage vor dem ersten GP-Training in Australien kommen für die heissen Fans natürlich die Emotionen, die Sympathien und für viele auch die Glaskugel ins Spiel. Wer seinen Liebling hat (und wer hat ihn nicht?), der akzeptiert kaum Argumente gegen «seinen» Star. Das gilt übrigens für alle Sportarten.
Also versuchen wir es neutral mit dem Zahlen-Hokuspokus. Da liegt Lewis Hamilton mit Startnummer 44 vorne. Alle anderen fünf Fahrer sind ja auch dieses Jahr ungerade unterwegs: Bottas (77), Vettel (5), Räikkönen (7), Verstappen (33) und Ricciardo (3).
Die 44 als magische Zahl. Wenn unser klarer Favorit Hamilton nicht plötzlich seine Hunde ins Cockpit mitnehmen will oder eben vom Liebes-Karussell überfahren wird, gehört ihm die vierte Krone. Und dann kommt beim Titel-Duell gegen Vettel eben wieder die 44 ins Spiel, dann steht es dort 4:4 ...
Sie haben einen anderen Favoriten? Vettel, der bei eintretenden Misserfolgen unbedingt ruhiger werden muss? Räikkönen, der sein Alter (37) aus dem Cockpit wirft und so schnell wie früher ist? Bottas, der sich seit Jahren überschätzt?
Verstappen, der alles aufmischt und keine Rücksicht nimmt? Oder Ricciardo, der stets lachende Profiteur?